Wie stark ist dein Rechner? DAW-Score
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Fragt ihr euch auch manchmal, wie stark eigentlich euer Audio-Rechner ist? Und wie stark andere DAWs/Systeme sind?
Wir standen die Tage vor der Frage, als es um einen neuen Rechner ging, und so habe ich kurzerhand eine ganz triviale Möglichkeit gefunden dies zu vergleichen.Dafür legt ihr ein Projekt auf 44.1 kHz an und stellt die Latenz auf 1024 (andere Werte sind auch denkbar, aber um es vergleichbar zu halten ist diese Einstellung sinnvoll).
Nun legt ihr eine Stereo-Spur an, fügt einen Testgenerator mit einem Sinus-Ton ein. In der gleichen Spur kommt dann ein IQ-Reverb mit der Standard-Impulsantwort geladen. Ich nehme den IQ-Reverb, weil er hier auf jedem Rechner installiert ist, und im Vergleich zu den anderen Plugins am meisten Leistung benötigt. Die Demo-Version reicht hier natürlich auch. Ich verwende übrigens einen Testgenerator, statt eines Audiofiles, damit nicht die Festplatte mit dem Lesen des Files der Flaschenhals ist.
Nun dupliziert ihr einfach die Spur solange, bis der hörbare Unterbrechungen auftreten. Diese sind ein Zeichen dafür, dass der Rechner überlastet ist. Außerdem sollte die DAW noch nutzbar sein, also dass es nicht plötzlich abbricht, wenn man im Projekt scrollt.Bei unserem Mac Pro in der Regie B haben wir unter Logic einen Wert von 170 Spuren erreicht, unter Cubase waren es nur 120.
Bei einem Mac Mini Dual Core i7 hier oben im Büro haben wir unter Reaper mit der AU Version des Plugins nur 50 Spuren geschafft.
Natürlich ist dieser Test nicht super wissenschaftlich oder hundertprozentig exakt, dafür im Audiobereich aber sehr Praxis nah. Und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass über 100 Faltungshallplugins gleichzeitig möglich sind ;)
Sehr praktisch ist dieser Test auch, um verschiedene Einstellungen zu testen (Übertakten, ASIO-Guards, Interfaces…)Auf welchen Wert kommt ihr? Oder habt ihr andere Methoden, um die Audioleistung eines Rechners zu bestimmen?
Mich würde interessieren, wie viel möglich ist? -
Hier ein Schnelltest auf einem AMD 8350 unter Windows in Studio One 3/64 mit Crimson Interface: 85 Spuren völlig harmonisch mit unauffälliger 50% CPU-Last, darüber peakt es fast schlagartig an die 100%.
Sodele, Reaper macht schon etwas früher schlapp: 75 Spuren, egal ob mit VST2 oder VST3 Variante des Reverbs.
Bitwig schafft auch 85 Spuren völlig unberührt, wird aber schon mit 86 Tracks recht unbenutzbar und alles inkl. Mauszeiger fängt an zu ruckeln. Schon merkwürdig, dass sich da so schlagartig ein anderes Verhalten einstellt.
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Intel Core i7-4790K 4.0 GHz / 16 GB RAM / Windows 7 64-bit / Cubase 8.5.10 64-bit
Bei 90 Spuren ist Schluss! :-(
Viele Grüße
Oli
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Mist, die Free-License vom IQ-Reverb ist schon abgelaufen :-)
Hätte mich ja schon mal interessiert wie ein MacBook Pro im Vergleich so abschneidet.
Grüße,
Jürgen
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Hi Fabian,
gibt es zufällig auch ein paar Erfahrungswerte bzw. auch einen Quicktest bzgl. ProTools?
Ich lese häufiger, dass ProTools den Host recht schnell an die Grenzen bringen soll. Allerdings ist das auch nur unspezifisches Facebook-Geplapper von Reaper-Anhängern, die andere gerne bekehren möchten.
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Hi @KaPe
Ich habs noch nicht ausprobiert, aber soweit ich weiß, ist da tatsächlich was dran.
Wenn ich dazu komme, für ich den Test gleich mal in der Regie C unter Pro-Tools aus und berichte.
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Heya!
Ich habe mal den Test in der Regie C vorgenommen und bin auf folgende Ergebnisse gestoßen (bei gegebenen Einstellungen von 44,1 kHz/24Bit, bei einer Puffergröße von jeweils 1024)
Logic X -> 122 Spuren
Pro Tools 12.4 -> 119 Spuren
Cubase 8.5 -> 117 Spuren
Das ganze lief auf einem Mac Pro mit einem Intel Xeon E5 (3,7 Ghz).
Interessant, dass sich die DAWs insgesamt nicht viel nehmen und recht gleich auf sind :)
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@FabianDombrowski
Hi Fabian,
hm, das erste Posting von Fabian Freitag zeigte aber einen recht deutlichen Unterschied zwischen Logic und Cubase (Version nicht genannt, ich gehe aber von 8.5 aus) auf einem Mac Pro.... wie kommt's?
Beste Grüße,
Klaus
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Hallo Klaus!
Die genauen Gründe können wir leider nicht 100%ig nachvollziehen. Wir vermuten aber, dass es mit der anderen Studioumgebung zusammen hängt.
In der Regie C befindet sich zum Beispiel ein anderes Interface. Das kann durchaus schon ein Grund sein - möglicherweise kann Logic mit diesem nicht so gut kommunizieren, wie mit dem aus der Regie B.
Vielleicht ist Logic auch einfach in der Umgebung nicht ideal optimiert, da in diesem Studio mehrere DAWs benutzt werden, während in der Regie B überwiegend Logic benutzt wird - Stichwort Treiberarchitektur.
Aber das sind auch nur Vermutungen. Wie gesagt, 100%ig wissen wir es auch nicht.
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@FabianDombrowski
Besten Dank Fabian. Ich denke auch, dass das Interface eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt.
Beste Grüße,
Klaus
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Moin aus dem Norden,
mein HackPro schafft unter Logic 99 Spuren. Ab der hundertsten stottert es dann. Dafür dass der PC im Mai immerhin seinen siebten Geburtstag feiert immer noch brauchbar. Verbaut ist eine X5650 CPU die mit 3.8GHz und Wasserkühlung gut klarkommt und 12GB DDR3 Ram. Das Interface ist ein Spartan Cue 110.
Daniel
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Hi @dstraka
Interessant zu hören! Ich hatte bisher immer angenommen, dass man lieber keinen Hackintosh baut, wenn man mit Audio arbeiten möchte, da die Treiberunterstützung doch eher zweifelhaft wäre. Hattest du Stress damit oder könntest du das weiterempfehlen?
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Die Treiber für die Audiohardware sind natürlich dieselben wie auf dem richtigen Mac. Als Notebook würde ich auch nie was anderes als Apple kaufen. Das ganze System ist von der Flexibilität und Erweiterbarkeit gerade im Vergleich zum aktuellen Apple-Lineup natürlich besser, aber nur Leuten zu empfehlen die neben der eigentlichen Arbeit mit der DAW auch noch ein bisschen Spaß haben die Interna des MacOS zu erforschen. Ich bin bestimmt kein repräsentativer Vertreter für die Allgemeinheit (seit Suse Linux 11/1994 auf dem 386DX40 Unix/Linux/BSD Sysadmin, MCSE, Hardwareschrauber, und seit OS Tiger auch zumindest beim stationären Rechner für die Audio-Sachen immer auf Hackintosh-Basis unterwegs). Für mich passt das schon sehr gut so. Es wird auch dank Seiten wie TonyMacX86 mittlerweile einfacher, aber wenn man an der Systemkonfiguration keinen Spaß hat oder sich dafür professionelle Hilfe engagieren muss dann sollte man besser zum Apple greifen. Nur Schade dass es keine Kiste mehr von denen gibt bei der man CPU, SSDs und Grafikkarte als normaler User selbst austauschen kann. Als alter Amiga-User habe ich den G5 Tower heute noch für MorphOS im Einsatz.
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Hallo zusammen,
nachdem ich mich in den letzten Tagen auch mit dem neuen Regie-A-Rechner beschäftigt habe, bin ich heute dazu gekommen, den DAW-Score zu machen - allein schon aus Neugier:-)
Mit Cubase 8.5 (ASIO-Guard auf normal) und aktiviertem Multi-Processing komme ich auf 125 Spuren mitder RME Raydat Karte. Interessanterweise zeigt Cubase eine VST-Last von nur knapp 30% an, der Windows Ressourcen-Monitor hängt dann aber bei knapp 98% CPU-Last. Ebenso interessant ist, dass ich weitere Spuren anlegen kann und Cubase auch schön weiter ohne Aussetzer spielt, nur die Bedienung wird seeeehr zäh.
Auch bemerkenswert fand ich, dass wohl (zumindest in dem jetzigen Setup) die Ausleistung der Kerne doch recht gleichmäßig ist.
Hier nochmal kurz die Infos zum System:
das Motherboard ist ein Gigabyte GA-z710X Gaming 7, der Prozessor ein i7-6700K Skylake-S / Quad-Core mit 4 GHz. Verbaut sind 32GB RAM, wobei Cubase bei dem Spaß tatsächlich auch schon 6GB belegt.
viele Grüße aus Karlsdorf
Jochen
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Bei 85 Spuren ist bei mir Schluss :(.
Hier die Systeminformationen:
iMac 27" (late 2015) mit 32 GB RAM und einer Core i5 @3.2 GHz CPU / OS X 10.11.4 (El Capitan).Als Audio-Interface kommt ein MOTU Ultralite mk3 Hybrid via USB zum Einsatz.
Als DAW habe ich Cubase Pro 8.5 mit einem leeren 44.1 KHz - 24Bit Projekt verwendet.
Die Puffergröße hatte ich für dieses Projekt auf 1024 Samples eingestellt.
Die Systemlast ist bei 80%; bei Cubase ist - laut VST-Performance Meter - gerade das erste viertel erreicht. -
Heute einen Skylake NUC mit i3 getestet. Der schafft 48 Spuren unter Logic mit dem Spartan Cue 110. Für so eine kleine Kiste schon brauchbar. Überlege im Moment wirklich den großen Tower durch einen i7 Quadcore NUC zu ersetzen.
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Hi Fabian,
ähnliche Tests haben wir auch mal bei ct so gemacht. Dort jedoch um verschiedene Rechner zu testen. Das ganze lief mit Bitwig, weil man dort sehr schön sehen kann, wann der Puffer überläuft. Als Plugins hatten wir nicht nur einen hall, sondern einen ganzen Channel strip mit EQ, Compressor und Reverb genommen und dann auch die Spuren gezählt. Dabei kam raus, dass die schnellsten iMacs etwa gleich teuren Windows-Rechnern (wir hatten ne Dax-Workstation für circa 2500 Euro) um etwa die hälfte hinterherhinken. Wer also "Power satt" braucht, greift besser zu einer Windows-Kiste. Daneben hatten wir noch eine Apollo 8. Deren DSPs sind für ihren Preis deutlich zu langsam. Das Geld sollte man lieber in eine schnelle CPU investieren. USD lohnt sich nur, wenn man bereits bei der Aufnahme sehr niedirge Latenzen beim Abhören mit Effekten benötigt.
lg,
Hartmut
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Hi Hartmut,
cool, das Ergebnis ist dann natürlich wesentlich präziser :)
Irgendwie muss ich den Test verpasst haben, wann ist der denn erschienen?
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Das Thema ist schon länger im Forum, ich nehme es dennoch auf, weil es vielleicht insofern interessant ist, das AMD mit der neuen Prozessorgeneration Ryzen 7 einen 8 Kerner herausgebracht
hat, der INTEL das Fürchten lehrt.
Im Vorfeld hatte ich in meinen Facebookgruppen und in diversen Foren nachgefragt, ob irgendjemand bereits einen Audio PC mit einem Ryzen Prozessor in Betrieb genommen hat und Erfahrungswerte
im Vergleich zu Intel I7 hat. Aber irgendwie hat sich bisher keiner daran getraut, zumindest dominiert INTEL den AUDIO PC Bereich anscheinend.
Gestern habe ich meine neue Workstation (endlich) erhalten, nach sieben Jahren musste da etwas bei mir passieren und ich habe mir, allein aus wirtschaftlichen Gründen, den RYZEN 7 genau angesehen.
Das System ist dabei herausgekommen: Windows 10 PRO 64-Bit
RYZEN 7 8 x 3.8 GhZ (OC auf 4.0 GhZ) auf MSI Tomahawk B350 MB, 64 GB DDR4 RAM , 1TB Samsung SSD 850PRO, 2 x 2 TB Seagate Firecuda SSHD, alles im
schallgedämmten "be Quite Gehäuse" und voll mit "be Quite Lüftern"...blablabla, also hören kann man den Rechner nicht mehr...
Was soll ich sagen??? Das Ding geht ab wie die Feuerwehr. Ladezeit für Windows (Kaltstart) 4 Sek, Ladezeit CUBASE 9 8 Sek.
Dann habe ich den oben beschriebenen Test gemacht, allerdings mit dem Faltungshall Reverence von Steinberg (weiß nicht ob der ressourcenschonender ist...)
Ich habe bei 200 Spuren aufgehört, es war aber noch Luft nach oben. Dann habe ich das wiederholt mit Padshop Pro als VST mit dem Abyssal Preset und ebenfalls
Reverence als Insert in jeder Spur, mit dem Impuls der Austrian Concert Hall.
Da war dann nach 100 Spuren! der Real Time Peak ausgeschöpft, aber das fand ich schon beeindruckend.
Noch beeindruckender ist allerdings die Tatsache, dass dieser Prozessor mit ca. 600EUR um die Hälfte günstiger ist als der Intel I7 5960X der um die 1300 EUR
kostet.
Daher meine Erkenntnis: Wer einen neuen Audio PC kauft, sollte AMD wieder auf der Liste haben.
LG
Torsten
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Hallo,
Mein Ryzen-System ist gerade ein paar Monate alt und ich wollte wissen wie es mit der Leistung aussieht. Ich habe diesen Test gemacht und bei 145 Spuren war bei mir Schluß.
System: Ryzen 1700X 3,4GHz; 16Gb RAM; Win10; Studio One Professional
Mein Fazit: Preis/Leistung Top!
Grüße
Martin