Tipps für Elektroproduktionen
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Hallo Leute
ich hoffe hier ein wenig auf die elektro Begeisterten unter euch :-)
Ich mische gerade einen Track aus der LE7 Pro und habe wenig Erfahrung in diesem Bereich.
Ganz allgemein würden mich 2 Sachen interessieren. Zum einen ob ihr Tipps habt (gerade im Bereich Bass und Kickdrum) wie man passende Sounds findet. Meist habe ich das Problem das ich bspw eine bassdrum fett finde und mir diese gut vorstellen kann. Aber in den letzten Arbeitsschritten feststelle dass sie Schuld am Mumpf ist (nur ein Beispiel)
Zum anderen zeigt mein Analyzer (Span und HOFA) einen relativ linearen Frequenzgang an. In erster Linie deckt sich das auch mit dem Sound im Kopfhörer DT770 Pro, klingt alles soweit gut. Im Auto merke ich dann das es unten rum fehlt. Wieso zeigt mir der Analyzer aber dann ausreichend Bassbereich an?
Freue mich über Tipps und Anregungen :-)
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Hallo Chris,
Ich bin kein EDM Experte, aber es ist meiner Erfahrung nach so, dass der Bassbereich in vielen EDM Genres ohne entsprechendes Full Range System und gute Räumlichkeit schwer einzuschätzen ist. Ich möchte mal behaupten, dass weder Dein Kopfhörer noch Dein Auto Dir eine wirklich exakte Wiedergabe des Bassbereichs ermöglichen.
Jedem der regelmäßig EDM mischt oder produziert würde ich daher raten sich Abhörmöglichkeiten anzuschauen, die auch wirklich den Tiefbassbereich abbilden, vor allem wenn man auf den DJ-Markt abzielt und die Tracks auch im Club mit entsprechender Boxengröße wiedergegeben werden.
Zu Deinen Fragen:
1) Dass sich verschiedene Bass-Sounds und die Kick in die Quere kommen ist relativ normal. Hier würden mir zwei Möglichkeiten einfallen:
a) Sidechain-Kompression, bei der z.B. die Kick den Kompressor eines Bass-Sounds kontrolliert
b) Zuweisung eigener Frequenzbereiche: Lade den IQ-Analyser auf die Kick und die beiden Bässe und schau Dir an, wo sich die Frequenzen der einzelnen Spuren überlagern. Dann nutzt Du einen EQ um jedes Signal so zu formen, dass es seine eigene "Nische" im Bassbereich hat
2) Die Aussage, dass der Analyser einen linearen Frequenzgang anzeigt, ist ja erstmal weder gut noch schlecht. Hier wäre interessanter, wie die Frequenzkurve im Vergleich zu anderen Referenzkurven aussieht. Also am besten 3-4 Songs aus den Charts im IQ-Analyser analysieren, die vom Genre und Aufbau möglichst so wie Dein Mix klingen. Dann vergleichst Du Deinen Song mit den Referenzkurven und meistens kann man schon eine Tendenz sehen, was man sich nochmal genauer anschauen sollte. Dieser Vergleich ist natürlich nicht die ultimative Wahrheit, die Du blind befolgen sollst, aber es wenn z.B. Deine 4 Referenzkurven alle ca. 10dB mehr im Bassbereich anzeigen kannst Du dort bei Deinem Mix wahrscheinlich noch etwas zulegen. -
Hm dann hat sich das schon geklärt. Ich bin in den meisten Fällen nach linearität des Frequenzbildes gegangen. Aber es macht ja auch Sinn dass jedes Genre auch unterschiedliche Ansprüche daran hat. Manchmal muss man einfach nur mal darüber gesprochen haben :-)
Zur Bassabbildung im Auto... Was ich meinte war das meine Referenzen im Auto untenrum immer dicker geklungen haben (bei elektronischen Titeln), aber ich Horst bin auch noch nicht auf die Idee gekommen diese Im HOFA Analyzer mal übereinander zu legen. Wie gesagt dachte wenn alles ungefähr ausgeglichen ist sollte es passen.
Vielen lieben Dank :-)