IQ EQ als Hörkurvenverbieger ??
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Moin,
ich musste zuletzt leider feststellen, dass mein Hörverlust größer ist, als ich dachte :-((
Deshalb möchte ich alle Soundsignale innerhalb von Windows über zwei IQ EQ (je einen für Links und Rechts), die in einem VST-Host eingebunden sind, in den optischen Ausgang und dann weiter über einen Kopfhörer Verstärker (mit optischem Eingang und eigenem DAC) in den Kopfhörer leiten.
Das funktioniert sogar ! Ich kann Links wie Rechts den Frequenzgang weitestgehend für ein authentischeres Musikerlebnis an meine Hörkurven anpassen. (Die ich vorher mit einem guten Hörtestprogramm (Spaichinger) ermittelt habe)
Es scheint jedoch so zu sein, dass ich für Links und Rechts keine getrennten Presets speichern und wieder aufrufen kann. Ist das so, oder bin ich einfach nur zu dumm :-)) ?
Eine weitere Frage wäre, wie sich die Verbiegung der Frequenzgangkurven auf mein subjektives Hörvermögen auwirkt. Es ist ja bekannt, dass das subjektive Hörvermögen stark vom aktuellen Schalldruck abhängt. (grob gesagt ist das Gehör für Tiefen und Höhen weniger empfindlich)
Hat sich schonmal jemand mit diesem Thema beschäftigt ? (Loudness Korrektur nennt man das, glaube ich ...) Kann man und wenn ja wie, sowas beim Mixen berücksichtigen ?
Immer mit höchstem Pegel abmischen oder immer mit gleichem Pegel oder oder ?
Danke für eine Antwort !
bye Pit
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Du kannst Dir bei manchen EQ's z.b fab filter pro-q3 mit der rechten Maustaste aufs band, das Stereo Placement einstellen. Dann drehst Du hald 2db rein bei links oder nimmst die rechts wieder raus. Wo nach Dir eben ist.
Eine andere Möglichkeit ist Carla. https://carla.readthedocs.io/e... Du kannst Dein Audio Routen wie Du möchtest und jegliche externale vst in dessen kette hinein laden.
Ansonsten vielleicht 2 pre Master. Einen links, den andren rechts. Auf beiden der IQ EQ.Ich würde aber davon abraten irgendetwas in die Richtung zu tun.
Ich mische meist bei -14db. Nach einiger Zeit geht einem die Musik weniger auf die Nerven als voll geblasen auf hohem Pegel.Hoffe Ich konnte helfen.
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@rudiflick sagte:
in den optischen Ausgang und dann weiter über einen Kopfhörer Verstärker (mit optischem Eingang und eigenem DAC) in den Kopfhörer leiten.
Ich glaube was du sucht ist Sonarworks oder eine ähnliche Lösung.
Manche verwenden das, um ihre Monitore an eine Raummessung anzupassen.
Es gibt auch Kopfhörer die Mit Sonarworks ausgemessen wurden und eine Korrekturkurve aufweisen.
Ob das in deinem Fall was nützt, weiss ich nicht.Die Frage ist meines Erachtens ja auch, wie du ansonsten Musik konsumierst. So eine Kurve würde vorallem dann Sinn machen, wenn du die Musik auch so hörst, dein Gehör darauf trainiesert.
Weiss ja auch nicht, wie schlecht dein Gehör jetzt ist, aber wäre dann ein gutes angepasstes Hörgerät nicht die bessere Wahl?
Vorallem würde ich, wenn ich schon Merke, dass das Gehör nachlässt nich tmit "höchstem Pegel" abmischen. Vielfach hört man den Tipp, so laut mischen, das man sich dazu noch unterhalten kann.
Du kannst du ab und zu laut und leise Gegenhören. -
Moin,
zunächst einmal Danke an "Noise" und "grimmels.diego" für die Antworten.
Möglicherweise habe ich mich falsch ausgedrückt. Mein Problem ist nicht die Kalibrierung von Kopfhörer und/oder Boxen. Sonarworks und Carla habe ich auch schon, aber festgestellt, dass damit mein Problem NICHT gelöst werden kann.
Was nutzt mir die beste Kalibrierung eines Wiedergabegerätes, wenn die Signale nicht so im Gehirn ankommen bzw. vom Gehirn analysiert werden ? M. E. gibte es für mich nur EINE Lösung : Den Sound der Wiedergabegeräte nach der Auswertung eines Hörtests (MEINER Hörkurve) so zu verbiegen, dass in einem folgenden Hörtest die Hörkurve normal ist. Damit meine ich : Dem genormten Hörempfinden (dafür gibt es Beispielkurven Stichwort : Fletcher / Munson, auch, wenn es mittlerweile neuere Kurven gibt) weitestgehend entspricht.
Nicht gelöst ist damit das Problem, dass der Frequenzgang dieser Kurven stark von der Lautstärke abhängt. (Je lauter die Musik gehört wird, desto lauter empfindet man subjektiv die Tiefen und hohen Frequenzen, bei leiser Wiedergabe werden dagegen die mittleren Frequenzen subjektiv betont.
Also : Wie beim Mixen/Mastern abhören ? Eher lauter oder leiser ? Bzw. für welche Klientel : eher laut oder eher leise Hörende ?
bye Pit
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@rudiflick sagte:
Mein Problem ist nicht die Kalibrierung von Kopfhörer und/oder Boxen. Sonarworks und Carla habe ich auch schon, aber festgestellt, dass damit mein Problem NICHT gelöst werden kann.
Also zumindest laut Test bietet die neueste Version von Sonarworks SoundID Reference angeblich die Möglichkeit, per "Custom Target" die gemessene Raumkurve noch mit einem EQ nachträglich zu bearbeiten. Du solltest also das korrekte Raum- oder Kopfhöreprofil laden und nachträglich noch in der Lage sein können, Dir persönlich wichtige Frequenzen zusätzlich anzuheben:
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Ok, Danke, das wußte ich nicht. Welche Version ist es denn ?
Ich muß mal überlegen.. Die Hörkurven brauche ich ja Trotzdem und den Kpfhörer könnt man auch mit Sonarworks kalibrieren. Für den Rest bevorzuge ich aber trotzdem die Lösung mit den 2 IQEQ.
Weiß jemand, ob ich für jeden Kanal der beiden EQ eigene Presets abspeicher kann. Die Buttons dafür gibt es ja schon ... :-))
Bye Pit
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Servus @rudiflick,
ich bin Hörakustik-Meister und neuer Schuler hier bei der HOFA .
Mit der Software kann ich nicht helfen, aber gerne können wir uns über die Hörgeräte-Einstellung unterhalten, ich weiß von meinen Kunden, die Musiker sind, wie schwer es ist, eine gute Einstellung hinzubekommen.Ich hoffe, dass mein Angebot nicht gegen die Forum-Regeln verstoßt.
Habt bitte Nachsicht, bin neu hier :)
VG
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Moin und Danke für die Antwort.
Ich habe gute Hörgeräte, die auch gut eingestellt sind. Jedenfalls für Sprache, das funktioniert sehr gut. Bei Musik klingt das Ganze leider garnicht gut, irgendwie sehr schrill. Ich vermute dass bei den Hörgeräten viel mit Psychakustischen Algorhytmen gearbeitet wird, die bei Musik halt nicht wirklich gut passen.
Weil auch die Akustik in meinem Arbeitsraum nicht gut ist, habe ich mich für einen guten Kopfhörer (DT 19990 Pro) entschieden, den ich noch kalbriere, dann aber per IQEQ an meine Hörkurven anpassen werde.
Was hältst Du von meiner Fragestellung aus eine früheren Mail:
"Nicht gelöst ist damit das Problem, dass der subjektive Frequenzgang dieser Kurven stark von der Lautstärke abhängt. (Je lauter die Musik gehört wird, desto lauter empfindet man subjektiv die Tiefen und hohen Frequenzen, bei leiser Wiedergabe werden dagegen die mittleren Frequenzen subjektiv betont.
Also : Wie beim Mixen/Mastern abhören ? Eher lauter oder leiser ? Bzw. für welche Klientel : eher laut oder eher leise Hörende ?"
bye Pit
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Also Hörsysteme werden für Sprachverstehen entwickelt und programmiert, jede Berechnung der "Automatik" der Hörsysteme hat das Ziel dir das Verstehen in den verschiedensten Situationen zu erleichtern. Für ein Musik Liebhaber sollten sämtliche Systeme, in einem extra Programm, ausgeschaltet werden, damit das Audio nicht vom Hörgerät verarbeitet wird.
Für ein Producer/Tontechniker muss noch mehr gemacht werden, ich versuche es einfach auszudrücken:
1) Bei dir muss der Akustiker nicht nur die Hörschwelle und U-schwelle messen, sondern auch das MCL (most comfortable Level) noch besser wäre eine Lautheitsskalierung; Damit kann man sehen, wie die "Dynamik" des Hörens sich bei dir durch die Hörminderung verändert hat.
2) Hörgeräte haben die Möglichkeit Signale Eingangspegelabhängig und auch Frequenzabhängig differenziert zu verstärken (übrigens sogar Kompressionsverhältnisse und -art); es wäre sicherlich viel Arbeit, das würde aber dein Problem mit den zu höhe oder zu niedrige Lautstärke lösen.
Zu deine Fragen: Aktuell ist dein Gerät auf Sprache eingestellt, da würde ich eine Ausgangslautstärke von 65 db empfehlen (damit können deine Geräte aktuell am besten Arbeiten).
PS. Ich bin mir nicht sicher, ob dir IQEQ 100% helfen kann, automatische Hörsysteme verändern das Spektrum je nach auftreten bestimmter Frequenzen, die das Sprachverstehen verschlechtern könnten; also zunächst lass dir ein Programm ohne Automatik einstellen, das du selber wechseln kannst.
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Moin, endlich komme ich dazu mich mal wieder hier blicken zu lassen.
Vielen Dank für die wirklich informative Antwort ! Es ist ja schwer, jemand zu finden, der sich mit diesen Themen auskennt und das auch noch erklären kann.
Also, meine Hörgeräte sind für den Sprachbereich sicher gut angepaßt, aber eben nicht für Musik. Bisher habe ich als Antwortnur bekommen : Musik hören geht eben nicht. Ein separates und umschaltbares Programm ohne diese psychoakustischen Automationen (für Sprache) wäre vielleicht eine Lösung. (allerdings mit der "Möglichkeit Signale Eingangspegelabhängig und auch Frequenzabhängig differenziert zu verstärken") (für Musik). Ich werde meinen .. Akustiker mal mit Deiner Aussage konfrontieren.
Die von mir beschriebene Lösung (über einen guten Kopfhörer) würde ich allerdings bevorzugen (z. B. keine gute Akustik in meinem derzeitigen Arbeitsraum). Dazu müsste es ein Plugin oder was auch immer geben, welches die Möglichkeit bietet, "Signale Eingangspegelabhängig und auch Frequenzabhängig differenziert zu verstärken" Also im Prinzip mit den sogenannten Norm-Hörkurven (??) arbeitet. Kennt jemand aus diesem Forum sowas ? Vielleicht ein Plugin, welches über den Seiteneingang des IQEQ eben diese Regelung vornehmen kann ?
Bye Pit