Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge.
Die Drum von dem Mötley Crüe Song sind wirklich großartig. Umso erstaunlicher, dass der Tiger Army Song mit deutlich leiseren und weniger fetten Drums auskommt und trotzdem ordentlich vorwärtsgeht, eher noch im klassischen Punk Rock Style. Bei dem Gaslight Anthem Song sind sie schon deutlich prominenter gemischt, hier ist offenkundig der klassische Britrock Sound Vorbild. Charakteristisch für Ted Hutt scheint auch zu sein (ok, 2 Songs sind ne zu kleine Stichprobe), dass er den Vocals einen sehr kleinen Raum gibt. Bei Mötley Crüe hört sich der Raum von den Vocals größer an.
Ich selbst bin erst dabei, mich wirklich gezielt über die Mixing Engineers zu informieren, die für die Sound der Alben (mit)verantwortlich sind, die ich großartig finde und dabei habe ich feststellen müssen, das es einige von ihnen gibt, die schon Jahrzehnte meine Hörgewohnheiten geprägt haben (ohne dass ich sie kannte); ganz besonders erwähnenswert finde ich hier Alan Moulder, der Bands wie Nine Inch Nails, The Cure, A Perfect Circle, Interpol, Foo Fighters, Royal Blood, Queens of the Stone Age, Bloc Party und die Foals gemixt hat.
Als einen Song, der mich soundtechnisch fasziniert, würde ich „A Knife in the Ocean“ von den Foals nennen:
Was mich daran beeindruckt, ist wie der pathetisch-sphärische Sound vor allem der Vocals und der Gitarren mit dem sehr direkten, fast trocknen Schlagzeug zusammenspielt, während in den Refrains sich noch sehr breite, aber ferne Keys neben sehr sphärischen Effekt-Gitarren (ich meine, mit Harmonizer o.ä. drauf) unter den Sound mischen. Die Band baut sich so insgesamt fast wie eine Kuppel (oder ein Art „entrückte Wall of Sound“) hinter dem Schlagzeug auf, in dessen Mitte das Schlagzeug steht; über allem schwebt die Stimme, die durch den dynamischen Einsatz von viel Reverb im Raum vor und hinter bewegt wird, jedoch ohne dass das Ganze unruhig klingt, sondern organisch wirkt. Dass der Sound des Songs bei dem massiven Reverbeinsatz trotzdem klar und definiert rüberkommt, ist sicherlich eine Kunst.
Etwas sehr anderes ist die Produktion „Keep it together“ von How to Destroy Angels – ein Trent Raznor Projekt, für das Moulder den post-industrial sound zusammengemischt hat: