Monitore - Bassreflexöffnung
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Moin Mischers,
mal 'ne grundsätzliche Frage zum Thema Bassreflexöffnungen. Ich bin aktuell dabei, mir neue Monitore anzuschaffen - Bin allerdings noch auf der Suche :) Aufgrund meiner bescheidenen Platzsituation können es wohl nur 5-Zöller werden. Aktuell schiele ich auf ADAM A3X sowie JBL LSR 305. Trotz des deutlichen Preisunterschiedes zwischen ADAM und JBL lese ich viele Berichte darüber, wie "blown away" viele von den JBL im Vergleich zu ADAM sind.Was mich zum Nachdenken bringt, ist die Tatsache, dass die Bassreflexöffnungen der JBL nach hinten ausgerichtet sind. Das ist für mich ein klarer Nachteil gegenüber den ADAM, da ich leider sehr wandnah produzieren muss .. Was sagt ihr dazu?
Sind nach hinten ausgerichtete Bassreflexöffnung definitiv zu vermeiden, wenn man wandnah arbeiten muss? Oder lässt sich das ggf. durch hinzuschalten eines Subwoofers kompensieren?
Was sagt ihr generell zu den genannten Modellen? Sind sie einen Versuch wert?
Freue mich auf eure Antworten!
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Hi Dustin,
ich beschäftige mich momentan ebenfalls mit dem Thema Bassreflexöffnungen.
Was ich dazu gelesen habe ist, dass Bassreflex eher zu vermeiden ist solange man unter einer bestimmten Preisklasse bleibt. Ich denke du hast schon recht dass wenn man wandnah arbeitet der Effekt verstärkt wird. Allerdings verschönigen Bassreflexöffnungen generell den Bassbereich. Problematisch bei günstigeren Modellen mit solchen Öffnungen ist das nicht nur die Bassbereiche mit einmal stark abnehmen und dadurch Beurteilungen dieser Frequenzen problematisch werden können, sondern auch die Mitten teilweise resonieren und dadurch kein ausgeglichenes Klangbild möglich ist. Hier hilft immer eher ein Wasserfalldiagramm statt die Koordinatendarstellung der Hersteller.
Von den Adam A3X habe ich aber schon gutes gelesen. Am besten ist immer wenn man sie gegenhören kann. In dem Fall würde ich aber eher zu Adam tendieren.
Beste Grüße
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Hi Dustin,
was hast du generell für ein max. Budget? Ich denke du solltest nicht die ADAM nehmen. Bändchenhochtöner haben bei Monitoren nichts zu suchen.
Die JBL sind ebenfalls eher Hifiboxen, welche Monitor genannt wurden.
Du könntest dir mal die Sonodyne Lautsprecher anhören. Die SRP 800 sind sehr neutral, da auch das Bündelungsmaß sehr gleichmäßig ist.
Wie die Kleineren abschneiden weiß ich leider nicht, aber schau ebenfalls nach der SRP Serie. Sie sind definitiv günstig.
Ich selbst nutze ein Paar Klein & Hummel O96, sind nur noch gebraucht erhältlich.
Lass dich bitte nicht von der Industrie verarschen. In den letzten 30-40 Jahren hat sich im Lautsprecherbau nicht viel getan.
Viele Grüße ;)
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@Sebi
warum haben Bändchenhochtöner bei Monitoren nichts zu suchen?
Beste Grüße
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@Chris Sie sind immer in den Höhen etwas bedämpft, dadurch klingen die Adam "Monitore" Hifimäßig. Bei den Mikrofonen ist es das Gleiche, dadurch klingen Bändchenmikrofone "schön" warm. Also können es keine Monitore sein. Schade, dass der Begriff nicht geschützt ist. Dann hätten alle Toningeneure eine neutrale Kommunikationsebene. ;)
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Hallo Leute,
danke für die Antworten bis hierhin. Ich habe mich nun tatsächlich für die ADAM's entschieden, allerdings die A5X. Und siehe da - beim "Rumklimpern" mit dem Klavier ist mir aufgefallen, dass vor allem das C bei 130 Hz wesentlich lauter als anderen Töne gewesen ist. Und das ohne jegliche Messung. Wandnahe Aufstellung sollte demnach definitiv vermieden bzw. vorher getestet werden. :-)
Ob sie nun zu sehr HiFi klingen, kann ich aktuell noch nicht bewerten. Ich hatte zuvor KRK als Abhöre, als Zweitabhöre einen Behritone-Würfel - in diesem Zusammenhang bin ich also nicht unbedingt mit der besten Technik ausgestattet gewesen. Ferner wird wohl auch den Yamaha's HS 80 nachgesagt, dass sie HiFi-Boxen sein sollen; und doch wurden die größten Hits darauf abgemischt. Ich als Laie sage mir dann, dass sich meine Ohren einfach an die Pro's und Con's gewöhnen muss, um seinen Mix objektiv zu bewerten :-)
Das mit der "Dämpfung" ist aber ein interessanter Aspekt, den ich mal unter Beobachtung halten werde. Bei Lautsprechern, die angeblich bis 50 kHz abbilden können ist das letzte woran man denkt eine Dämpfung in den Höhen :-)
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Ich habe hier noch etwas interessantes zu dem Punkt Bassreflexöffnung nach hinten oder vorn gerichtet...
Mal dazu eine Frage allgemein zur Aufstellun. Ich war immer der Meinung ein Mindestabstand zur Wand sollte gewahrt werden. Jetzt habe ich aber diese Diskussion im Internet gefunden und weiß nicht recht wie ich das einschätzen soll. Letzendlich heißt es ja dann irgendwann so nah wie möglich an die Wand macht auch Sinn. Hier mal der Link dazu
http://tonthemen.de/viewtopic.php?t=1596
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Euch allen wünsche ich erstmal ein gutes neues Jahr!
Sollten von mir hier Unwahrheiten geschrieben sein, welche ich als Greenhorn vielleicht verzapfe, dann bitte korrigiert mich.
Anbei mal meine Erfahrungen, weil ich ebenso unendlich viel Zeit in das Thema investiert hatte und immer wieder am zweifeln war, an die Wand oder eben nicht.
Meist ist ja die erste Frage, wie groß der Raum ist und ob man überhaupt den Platz hätte, "weit weg" von der Wand die Monitore aufzustellen und natürlich das Budget...?Mein Raum misst nur 16 m2 und hat eine Schrägwand, gegen die ich wandnah arbeite, seitlich symmetrisch. Also gut und eben auch schlecht. Bei mir stehen zwei Genelec 8320APM, welche eine Bassreflexöffnung nach hinten haben. Der Hersteller empfiehlt ganz klar eine wandnahe Aufstellung, entgegen all den anderen Theorien...
Ebenso im Zweifel stand ich bzgl. Sub. Viele sagen ja, viele nein. Den Sub (Genelec 7350APM) möchte ich nicht mehr missen (habe ich erst später dazu gekauft). Er ist einfach genial und ein absolutes "must have" für diese Konfiguration.
Die ganze Abhöre habe ich dann mit der GLM-Software von Genelec eingemessen. Selbstverständlich sind vorab die entsprechenden Akustikmaßnahmen bestmöglich getroffen worden.Mein Fazit: Eine sehr gutes Setup unter den gegebenen Umständen.
Zusammenfassend würde ich sagen, nach meinem jetzigen Wissensstand:
Monitore wirken meist konstruktionsbedingt, wie in obigen Threads bereits erwähnt, im Freifeld "linear". Das mag sein, aber jeder Bilschirm, Tischplatte, Wand u.s.w. schmeißt hier wieder Knüppel zwischen die Beine. Deshalb sind u. A. ja auch die möglichen Filtereinstellungen an den Monitoren und eben eine entsprechend "gute" Einmess-Software, um dies möglichst zu kompensieren.
Was aber meist unterschätzt oder gar missachtet wird, so glaube ich, ist die Tatsache, dass man Geld investieren muss in die richtigen Akustikmaßnahmen, angepasst auf den Raum und die Monitore. Denn nur wenn die stimmt, können Monitore ihr Können auch zeigen. So kann aus meiner Sicht aus einem Kleinen ein Großer werden oder eben viel Geld in den Sand gesetzt werden. Für mich stellt sich heute nicht mehr die Frage, Bassreflex ja/nein hinten/vorne nah/weit, sondern wie sieht (hört) die Komposition aus Allem aus.