Umsteigen von Ableton auf ProTools?
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Hi zusammen,
ich hoffe das Thema "DAW Wechseln" ist noch nicht komplett totdiskutiert worden. Ich habe im Forum ein paar Beiträge gefunden, aber nicht so recht die Antworten nach denen ich gesucht habe, drum bin ich einfach mal so frei das "Schlachtfeld" nochmal zu eröffnen. Hoffe das ist okay :-)Ich mixe und produziere in Ableton. Habe mir vor guten zwei Jahren dank Studi Rabatt auch die Suite gegönnt und bin mit vielem was die DAW tut sehr zufrieden. Der Workflow ist gerade für den Produktionsbereich extrem smooth. Aussehen tuts (im Dark Mode) auch gut und - vermutlich der wichtigste Punkt - ich bin inzwischen relativ fit in dem Programm und fühle mich wohl.
Beim Mixing stolpere ich aber schon öfter mal über ein paar Kleinigkeiten die mich nerven, z.B.:- Die Arrangement/Session View Aufteilung ist für den Mix Workflow relativ unintuitiv und hat viele nutzlose Elemente.
- Die Plugins nur in den Channels selbst angezeigt zu bekommen ist unübersichtlich (Wäre sehr geil, wenn man die im "Cubase-Style" in der Arrangement View über dem Mixer angezeigt bekommen könnte statt der Clips.)
- Die Waveform Darstellung und Anpassung - grade wenns um die Beurteilung von Phasenlagen geht - ist schlechter als bei Konkurrenzprodukten.
Gibt noch mehr, und prinzipiell kann ich mich mit dem meisten ganz gut arrangieren, weil jede DAW halt so ihre Schwächen hat, aber eine Sache die mich doch beschäftigt ist die:
Ich möchte am Ende meines Studiums in der Audiobranche arbeiten. Wenn man sich die Stellenanzeigen mal durchliest fällt auf, dass bei vielen Unternehmen in Deutschland mit ProTools gearbeitet wird. Klar, in Studius kommt natürlich auch gerne sowas wie Cubase zum Einsatz (hallo @JochenWeyer! :D). Oder Logic, etc. Ableton dagegen.... eher nicht.
Daher meine Frage: Meint ihr es ist sinnvoll fürs Mixing auf eine andere DAW umzusteigen um einfach flüssig drin zu werden? Wenn ja, welche schlagt ihr vor? Ist ProTools überhaupt so gängig wie ich annehme, oder bin ich da Opfer meines eigenen "confirmation bias" geworden?
Mit zu bedenken: das Ganze kostet natürlich auch wieder nen Haufen Geld, ist aber grade vielleicht nicht der Richtige Ort um das zu diskutieren
Danke schonmal im Voraus für eure Antworten!
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@michaelschanzl
"Studius"-> "Studios" muss es natürlich heißen -
@michaelschanzl
Ich denke Du hast da mit Deiner Einschätzung schon recht. Man muss halt klar unterscheiden: Mischt man für den privaten Bereich und nimmt eben das, was einem persönlich zusagt, oder will man am Ende professionell vielleicht irgendwo angestellt arbeiten?
Dann wird meines Erachtens schnell klar: Erstmal musst Du die Software beherrschen, die in Deinem angestrebten Bereich verlangt wird. Wenn die Studios, die für Dich in Frage kommen, also Pro Tools wollen, musst Du Pro Tools können. Du kannst ja schlecht ins Bewerbungsgespräch gehen, und dem Chef erklären, dass Ableton einfach viel geiler ist und Du keinen Bock hast mit PT zu arbeiten.
Ein weiterer Punkt: Ich behaupte mal wenn Du professionell im Mixing arbeitest, solltest Du optimalerweise die am häufigsten genutzen DAWs zumindest in Grundzügen beherrschen. Klar, man hat immer seinen persönlichen Favoriten, aber es schadet sicher nicht, mit Cubase, Logic und PT vertraut zu sein, wenn Du Ableton schon kannst. Es gibt ja ohne Ende Video Tutorial Serien und ich bin der Meinung, dass man sich da relativ schnell einarbeiten kann, gerade wenn man eben schon jahrelange Erfahrung im Audiobereich hat.
Zu Pro Tools selbst: Der größte Negativpunkt an PT sind meines Erachtens die Kosten. Die mittlere Studio Version kostet ja mit dem Abo Modell glaube ich 319 Euro pro Jahr laut Thomann, da bin ich ja schon fast an der Cubase Pro EDU Version. Vor allem kann man mit Cubase mal ein Upgrade auslassen wenn nichts Spannendes dabei ist und dann einfach ein Jahr später im Summer Sale mit 50% Rabatt mitnehmen.
Aber natürlich kalkuliert ein großes Studio da anders als ein Privatanwender. -
Dieses Feature mit dem Plugins Fenster ist auch in Ableton möglich.
Schau dir dazu dieses Video an:
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Hallo Michael,
Du schreibst, Du möchtest beruflich in der Branche arbeiten. Dann würde ich dir Nuendo anstatt Cubase von Steinberg empfehlen. So habe ich es gemacht und bin mehr als zufrieden. Meine Ableton-Version nutze ich immer noch, aber maximal zu 10%.
Mit Nuendo bin ich bisher sehr gut gefahren und ja, es ist nicht billig. Aber es ist eine Investition in deine Zukunft :-). Die Tendenz zu Abos gefällt mir nicht, daher ist Pro Tools für mich keine Option gewesen.