Pre-Amp in Mixer: Line-In oder Insert?
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Hallo allerseits,
Ich habe mir einen Mic-Preamp (SPL) zugelegt, den ich nun im Home Studio verkabeln will. Zudem nutze ich ein 12 Kanal-Mixer (Presonus), der zugleich als Audio-Interface fungiert; ich nehme darüber also in der DAW auf. Nun stehe ich vor der Frage, wie ich den Preamp am besten in den Signalweg einbaue: über den Line-In oder besser über den Insert (und warum)?
Laut Mixer-Schaltplan (Screenshot s.u.) würde der Unterschied darin bestehen, dass ich den Preamp und Low-Cut vom Mixer nicht mehr nutzen kann, wenn ich über den Insert gehe. Aber der Preamp hat ja eh beides selbst. Ist es hier nun günstiger, den Weg möglichst kurz zu halten und also den Insert zu wählen oder sollte man sich lieber die Option offenhalten, Preamp und Lowcut vom Mixer mit nutzen zu können? Oder macht es gar keinen Sinn, etwas in den Insert zu schicken, wenn gar nix sonst am Input anliegt? Gibt es sonst noch etwas Wichtiges zu bedenken, wie man sich hier beim Signalweg entscheiden sollte?
Danke schon mal im Voraus für Eure Hilfe.
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@alexanderfriedrich Geht natürlich beides, aber es gibt eigentlich nur einen "richtigen" Signalfluss: Mic -> Preamp -> Line-In des Mischpultkanals (selbstverständlich auf Line-Level). Du hast dann deinen (hoffentlich) schönen, externen Preampsound und anschließend steht dir der volle Kanalzug des Mischpults zur Verfügung. Wenn du mal den Mic-Pre des Pults verwenden möchtest, schaltest du einfach auf den Mic-Input um.
Wie du auch im Blockschaltbild sehen kannst, ist der Mic-Preamp in der Regel einfach nur ein vorgeschalteter Verstärker vor dem Line-Amp. Dein externes Gerät ersetzt lediglich diesen Vorverstärker. Der Line-Amp kann in der Regel einfach bei Unity (0 db) stehen bleiben, gibt dir aber auch eine zusätzliche Gain Staging-Möglichkeit. Den Sound beinflusst er übrigens in der Regel kaum.
Der Insert-Return ist eigentlich nur dafür gedacht, ein zusätzliches Line-Gerät einzuschleifen. Deswegen auch ohne Gain/Trim. Insert-Send und Return sind übrigens bei kleinen und günstigeren Pulten häufig unsymmetrisch auf einer gemeinsamen Klinkenbuchse ausgeführt, was natürlich ebenfalls suboptimal ist. Außerdem willst du vielleicht ja mal einen Kompressor/EQ/Whatever in den Insert einschleifen, dann ist es natürlich blöd, wenn die Return-Buchse belegt ist.
Hope that helps! Liebe Grüße aus den HOFA-Studios!
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@christophthiers Vielen Dank für die prompte und hilfreiche Antwort! So ergibt alles Sinn. Die ersten Probeaufnahmen zeigen auch, dass die Gain-Staging-Möglichkeit doch sehr von Vorteil ist, um den Pegel klangneutral anzupassen. Damit kann ich mich auf den Soundcheck des neuen Geräts konzentrieren; der Röhrensound gefällt auf Anhieb schon mal ganz gut. Danke nochmals und beste Grüße in die HOFA-Studios zurück!