@DME.Daniel
Ich erkläre das Prinzip des Plugins mal an einem Beispiel:
Wenn Du z.B. einen Beyerdynamic T90 Kopfhörer zum Mischen nutzt wirst Du feststellen, dass dieser in den Höhen überhaupt nicht linear ist ( "Beyerpeak"). Sprich, Frequenzen um 9KHz hören sich so an, als wären Sie deutlich angehoben worden (ich habe die genauen Werte jetzt nicht im Kopf, man kann es sich hier anschauen: http://en.goldenears.net/13369).
Wenn Du nun eine perfekt aufgenommene Hi-Hat aus der HOFA-Praxismischung bearbeitest, denkst Du Dir vielleicht "Oh, dieses Hi-Hat klingt viel zu hart und scharf". Tatsächlich ist die Hi-Hat aber eigentlich super, nur hebt Dein Kopfhörer wie gesagt eben bestimmte Frequenzen an.
Und jetzt kommst Du vielleicht auf die Idee, die Spur mit einem EQ zu bearbeiten und die Höhen abzusenken, damit sie über Deinen Kopfhörer besser klingt. Wenn Du am Ende aber Deine Praxismischung einsendest und die Tutoren bei HOFA Deinen Mix in einem akustisch optimierten neutralen Raum anhören bekommst Du eventuell als Feedback "zu wenig Höhen auf der Hi-Hat Spur", weil Du sie ja in der Mischung abgesenkt hast damit es über Deinen Kopfhörer besser klingt.
Um das zu verhindern kannst Du entweder das Plugin benutzen um diesen Versatz während des Mischens auszugleichen (im Prinzip hast Du recht, es ist ein EQ, wobei Du da halt selber auf die passende Frequenzkurve kommen müsstest. Deswegen muss es auch vor dem Mixdown raus, weil es nur dafür sorgt, dass Dein Kopfhörer während des Mischens sozusagen neutral "kalibriert" klingt).
Selbstverständlich muss man so ein Plugin nicht benutzen, Du kannst auch Deinen Kopfhörer besser kennenlernen und das durch Erfahrung ausgleichen, was aber im Endeffekt bedeutet dies, dass Du die ungefähre Frequenzkurve Deines Kopfhörers beim Mischen im Hinterkopf behalten solltest. Manche Leute arbeiten z.B. auch gerne mit Referenzkurven im Analyser um zu schauen, ob alles in Ordnung ist.
Was jetzt der beste Ansatz für den individuellen Workflow ist muss jeder für sich selbst entscheiden.