Mixdown Insight - Feedback erwünscht
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Hallo zusammen!
Ich habe vergangene Woche meine erste Zusammenarbeit mit einem Künstler (abgesehen von meiner eigenen Band) abgeschlossen und zum Mixdown auch ein kurzes Video erstellt. Der Deal war die Co-Produktion und Mischung unentgeltlich zu machen, dafür aber das Recht zu bekommen das Projekt zu Promo-Zwecken nutzen zu dürfen. Der Künstler war sehr zufrieden mit dem Endergebnis, was ja schonmal gut ist. Ich freue mich aber trotzdem noch auf euer Feedback um möglichst viele Meinungen zum Endergebnis zu erhalten.
Aufnahmen wurden komplett vom Künstler selbst durchgeführt, wobei das problematischste der Gesang war - viele Nebengeräusche (Brummen, Rauschen,..) aber auch einige unschöne Resonanzen drauf. Bis auf das Schlagzeug (Superior Drummer) handelt es sich um durchwegs echte Instrumente; auch die Streicher.
Hier also nun das Video:
Danke vorab für Eure Rückmeldungen und lg,
Markus -
Hallo Oati,
Grundsätzlich gefällt mir der Mix gut - ein schöne warme Grundstimmung, die sehr gut zum Inhalt des Songs passt.
Folgende Dinge sind mir noch aufgefallen (immer vor dem Hintergrund dass Du mit dem gelieferten Material arbeiten musstest):- Auf kalibrierten Boxen funktioniert der Mix recht gut, über billige Kopfhörer leider nicht mehr ganz so toll - an manchen Stellen rückt die Stimme schon sehr weit nach hinten (Strophe) und klingt etwas matt.
Falls Du es noch nicht sowieso schon gemacht hast, würde ich zur Sicherheit nochmal ein paar "suboptimale" Abhörmethoden testen.- Das Piano im Intro bei 0:30 klingt für mich nicht so klasse, da wäre Raum für mehr Dynamik. Ich finde den Hammeranschlag auch etwas zu auffallend und gleichförmig (bin selbst Klavierspieler, daher etwas empfindlich ;-)).
Eigentlich hätte ich gesagt, dass klingt ein bißchen nach einem VST oder Stage Piano mit zu wenig Velocity-Layern. Aber wenn das eine echte Klavieraufnahme ist kann man da wohl nicht so viel machen. Evtl. könnte man probeweise (nur im Intro) die Kompression fürs Piano mal komplett rausnehmen und schauen, ob das eine Verbesserung bringt.
Bei 2:09 ist auf der Piano Spur übrigens ein Glitch/Knackser, evtl kommt das auch von der Video-Enkodierung.- Wenn das Schlagzeug einsetzt klingt die Snare ein wenig unnatürlich.Sie soll wahrscheinlich nicht die Streicher stören und eher dezent sein, aber je nach Abhörsystem klingt das schon etwas dünn.
- Die Vocals würden bei mir wahrscheinlich durchfallen. Klingt hart, aber das würde ich lieber nochmal aufnehmen als daran rumzuschrauben. Sie sind auf der einen Seite etwas matt, dafür aber in den Höhen an manchen Stellen ziemlich spitz. Manche "s", "sch", und "f" Laute sind für mich sogar störend - evtl. kann man da mit einem EQ oder De-Esser noch was machen.
Ich verstehe schon, dass Du mit dem arbeiten musstest, was man Dir geliefert hat, aber es ist trotzdem etwas schade, weil alle anderen Instrumente - soweit ich hören kann - deutlich besser aufgenommen wurden.- Nochmal zu den Vocals: Sind die eigentlich getuned? An manchen Stellen klingt es noch ziemlich schief, z.B. bei 3:24 das Wort "sehen" (das Wort wird auch an anderen Stellen nicht gutgetroffen).
Ansonsten gutes Video und super Touchscreen!
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Hi Tobias!
Herzlichen Dank für deine ausführliche Rückmeldung.
Ja, die Stimme ist eindeutig das Hauptsorgenkind in dem Song. Es war laut Herbert leider nicht möglich da mehr rauszuholen. So habe ich eben mehrere Stunden (ich glaube es waren an die 7) mit Editing, Tuning, Automation, etc. verbracht.
Ich hatte auch zuerst versucht möglichst die Resonanzen rauszufiltern - denn wie du richtig festgestellt hast klingen die Vox einerseits matt, andererseits auch manchmal störend scharf. De-Esser ist natürlich auch drauf. Er wollte am Ende dann aber, dass ich die Resonanzen in Ruhe lasse, weil er den natürlich möglichsten Klang anstrebte. Es zählt in so einem Fall natürlich was der Auftraggeber will. :) Tuning ist ein ähnlicher Fall - hab mit Melodyne gearbeitet und da halt so behutsam wie möglich - siehe Natürlichkeit. Fazit: Ich habe ihm gleich zu Anfang nahegelegt die Vocals nochmal in einem schönen Raum mit einem guten Mic aufzunehmen. War aus irgendeinem Grund nicht drin - daher habe ich halt getan was ich konnte. Schade ist es allemal, da stimme ich dir zu.Das verwendete Piano ist irgendein Yamaha. Er hat es auch noch mit einem Steinway in einem großen Konzertsaal aufgenommen, aber da war die Mikropositionierung leider unbrauchbar (viel zu viel Raum, beinahe kein Bass), sodass wir uns für die andere Aufnahme entschieden hatten. Das Klavier sollte im Song ja recht weit vorne stehen.
An Kompression ist auf dem Piano eigentlich nur ein SSL Komp auf der Gruppe und der dient nur zum "Anschweißen" des Halls. Macht soweit ich mich erinnere max. 3dB GR mit langsamer Attack und schneller Release.
Danke auch für den Hinweis mit dem Glitch/Knackser - ist mir noch nicht aufgefallen. Der kann eigentlich nur vom Video kommen. Muss ich dann später kontrollieren.Schlagzeug ist bewusst sehr zurückhaltend. Er wollte zuerst ein mit Besen gespieltes Set. Wir haben uns dann aber für ein mit Rods gespieltes entschieden. Normale Sticks (die ich auch bevorzugt hätte) waren ihm zu heftig.
Also herzlichen Dank nochmal für deine Eindrücke und dein ausführliches Feedback.
LG,
Markus -
Hallo nochmal,
Hier gibt's den Song übrigens als lossless Version zu hören:https://hearthis.at/orthogonal...
Da konnte ich jetzt keinen Knackser feststellen - hörst du immer noch etwas?
LG,
Markus -
Die Glitches vom Piano scheinen jetzt weg zu sein, nur bei 1:34 ist mir noch eine Art Knackser aufgefallen - allerdings habe ich auch besonders drauf geachtet.
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Danke für deine Zeit.
Ich vermute mal stark das kommt von den Gitarren - da sind einige unschöne Sachen drauf.