Hi!
Ich ergänze dann mal die Recording Chain durch ein paar Gedanken zum Mix in the box.
Bei Pop/Rap ist ja mit das Wichtigste, dass die Stimme immer vorne steht und nie untergeht. Entsprechend wichtig ist mir, dass sie gleichmäßig, aber nicht zu komprimiert rüberkommt. Nach LoCut und eventuell anderen korrektiven Eingriffen (z.B. De-Essing) mag ich es entweder einen VocalRider (waves) einzubauen oder per Hand die Lautstärke einzelner Wörter oder Silben zu automatisieren (die VocalChain kommt dann in einem Bus danach). Dann hat man schon mal dafür gesorgt, dass die Stimme die nachfolgenden Kompressoren immer relativ gleichmäßig trifft und es nicht bei einzelnen Silben oder Wörtern zu zu starker GR kommt.
Danach geht es bei mir meistens in diverse Kompressoren und EQs mit De-Essing, wo es gebraucht wird. Mir ist es nur wichtig nicht zu stark mit einem Plug-in einzugreifen, also schön schrittweise aufzubauen, z.B. Comp-Eq-Comp-Eq-DeEss. Die Kombination aus schnellen und langsamen Kompressoren ist sehr cool (z.B. 1176 und LA-2A. Ich mag auch den RComp von Waves). Es reicht da auch jeweils relativ wenig GR. Dazwischen kann man gut einen EQ setzen, der bspw. 1-2 dB in den Höhen boostet oder leicht die Präsenz anhebt, je nach Stimme eben. Bei Rap-Vocals kann man auch schon mal einen Limiter draufpacken, der die Vocals dann super tight klingen lässt. Das kommt meiner Erfahrung nach aber auch wieder auf den Einzelfall an. Da muss man einfach rumprobieren.
Und mein Lieblingstool: Saturation. Das kann ruhig hörbar sein, je nach Song, ggfs. parallel oder am Ende der Chain. Das verleiht gerade einem aggressiveren RapVocal oder einer Stimme in einem dichten Popmix schön Durchsetzungskraft. Teilweise ist das sogar Teil des Rapsounds, auch im Mainstream. Der Decapitator von Soundtoys ist da der Goldstandard. Es gibt aber auch kostenlose PlugIns dafür, die sehr gut sind.
Ich hoffe, das hilft nochmal weiter und ergänzt den Beitrag davor um einige Punkte :)
LG!
Raphael