Fetter Metal Snare Sound
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Servus zusammen,
vorweg, für mich eines der Alben des Jahres: Warrior Path – The Mad King.
Ein Grund dafür ist – natürlich neben den starken Songs, etc. – der Snare-Sound. Ich liebe ihn! Was mich zu meiner Frage bringt:
Wie kommt man zu so einem Sound? Angefangen von der Aufnahme bis hin zum Mix?
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Gute frage. Könnte vielleicht eine Spur sein die auf 2 Channel geraute wird. Eine für die transiente, mit transient shaper und Kompressor mit längeren attack um es snappy zu machen, der zweite Channel dann für den tonalen Charakter also den "hiss" am Ende. Beim 2ten Channel dann hald das Gegenteil tun als wie am ersten.
Könnte vielleicht ein wenig gesidechainter reverb sein der am Ende hinein pumpt.Was war deine Vermutung ?
Grüsse
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Ich vermute auf jeden Fall sehr viel Kompression und wie du auch ein Reverb mit einem Sidechained Gate oder sowas in der Art.
Mal sehen, ob ich das so in der Art beim nächsten passenden Projekt hinbekomme.
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@skylarkstudios Hey Skylark! Ich kann im Moment auch nur vom Hören raten, aber das ist ein recht klassischer Metal/Hardrock-Sound, verhältnismäßig laut gemischt und gut hörbar. Ich würde das ungefähr so angehen: Das wichtigste ist erstmal die richtige Snare, die richtigen Felle und die richtige Stimmung - also auf keinen Fall an der Klangquelle Zeit sparen. Sowie natürlich die Spielweise (möglichst gleichmäßig, Rimshot is the way to go, viele spielen sowas gern auch mit umgedrehtem Stick), außerdem braucht man einen großen, gut klingenden Aufnahmeraum. Die Aspekte greifen zusammen und machen 70% des Sounds aus. Ohne Kompression geht aber natürlich nix in diesem Sektor. Neben dem Snare-Direktsignal wird klassischerweise auch der Raum mikrofoniert (probiere als Ausgangspunkt mal mindestens 1-2 breite ABs mit ausgemessenem Abstand zur Snare) und sehr stark komprimiert (1178 all buttons "Nuke" usw.). Unterschätze auch nicht, was die Overheads dem Snaresound hinzufügen, die Direktmikros sind nur ein kleiner Teil des Bildes. Außerdem wird vor allem auf der Snare noch ein wenig künstlicher Reverb hinzugefügt (versuch's mit Plate). Wenn du nicht ganz zum gewünschten Ergebnis kommst, darf ein bisschen mit Samples angedickt werden; am besten am Schluss der Session einzelne Schläge aufnehmen, womit man etwaige Ungleichmäßigkeiten oder sogar Spielfehler ausgleichen kann.
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@christophthiers Hey Christoph, danke für deine Tipps! Das klingt nach einer guten Herangehensweise.
Für den Raum nehme ich gern die Blumlein-Variante, aber ich werde bei der nächsten Session auch gerne mal AB ausprobieren. Und Overheads sind für mich sowieso ein wichtiger Aspekt. Ich nehme da anstelle der klassischen Pencil Condenser lieber hellere Ribbons oder bei dunkleren Becken Großmembran Condenser, da die einfach mehr vom gesamten Set aufnehmen, also entpsrechend auch von der Snare.
Viele Grüße,
ChrisP.S. Danke auch für die Vocal Mikrofon-Tipps per Mail ;-)
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@skylarkstudios Auch ein guter Ansatz. Blumlein klingt ziemlich cool als Hauptmikrofonierung. Unter den Konzidenzstereofonien hat Blumlein die geringste Stereokorrelation und kann natürlich auch die Rückseite abbilden (was gleichermaßen praktisch und "gefährlich" sein kann); ich kann die Vorliebe also gut nachvollziehen. Für die Stereo-Größe, die du suchst, würde ich aber die Room-Mics verteilen (gerne zusätzlich zur Blumlein-Hauptmikrofonie). Macht tendenziell etwas mehr Arbeit und man muss natürlich gut auf Phase und Zusammenklang achten, aber nur so wirds richtig groß. Extra-Tipp: Versuch's mal mit Grenzflächen auf dem Boden und/oder an den Wänden. Wenn man oben und unten trennt, ist man noch flexibler - z.B. zwei Großmembraner auf ca. 1,5 - 2,5 m Höhe in einem breiten, gleichschenkligen Dreieick zur Snare und zusätzlich zwei SM57 direkt darunter auf den Boden legen. Bei hohen, diffusen Decken (was grundsätzlich immer gut ist, v.a. für Drums) kann man überlegen, auch die Decke mit zu nehmen, das sind natürlich vor allem ein "Beckenraum", aber vor allem für dreidimensionale Produktionen ist die Höhe oft gut zu gebrauchen.
P.S.: Overheads mache ich persönlich fast immer mit Großmembranern oder Bändchen. Unter den Kleinmembranern kämen für mich am ehesten KM184, KM84 oder ein Paar fein färbende Spezialisten infrage. -
@christophthiers: Auf mich wirkt die Snare wie aus mehreren Snares gelayert. Das hat man wohl in den 80ern bei Def Leppard schon gemacht, ist aber heute Gang und Gebe, selbst bei Metalproduktionen. Das mit dem Layern hattest Du ja als Möglichkeit angedeutet.