Digitales Reamping - Di Box?
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@tube-gain-music Was ist ein HI-Z Eingang und für was ist der gut?
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@lisak sagte:
@tobias Hey Tobias, danke für's Antworten. Ich habe einfach nur ein Focusrite Interface, Kabel und Gitarre und ich benutze nur Plugins, möchte also des Platzes wegen vor allem, nur mit digitalen Amps arbeiten in meinem Homestudio.
Ok, das erklärt einiges. Du arbeitest also ausschließlich mit einem virtuellen Amp Plugin. Es gibt nämlich auch digitale Modelling Amps als Hardware. Wie schon die anderen User geschrieben haben: Wenn Dein Audio-Interface einen Hi-Z Eingang für Gitarren hat, brauchst Du keine DI-Box.
Warum brauchst Du einen Hi-Z Eingang? Ich zitiere mal die Thomann Infoseite:"Ein Instrument Input (Hi-Z) dient in erster Linie dem Anschluss von Gitarren und Bässen mit passiven Pickups. Instrumenteneingänge unterscheiden sich von Line-Eingängen durch eine besonders hohe Eingangsimpedanz (500 kΩ bis 1MΩ) und höhere Eingangsempfindlichkeit. Denn die hochohmigen Tonabnehmer von Gitarren und Bässen benötigen einen noch hochohmigeren Eingang, um ihren Klangcharakter voll entfalten zu können und Pegelverluste zu vermeiden. An einem einfachen Line-Eingang klingen Gitarren und Bässe schlapp und matt. Hersteller bezeichnen den Instrumenteneingang auch oft als „Hi-Z Input“ („Z“ ist das Symbol für Impedanz). In seltenen Fällen kann ein solcher Eingang zwischen Line Input und Hi-Z umgeschaltet werden."
https://www.thomann.de/de/onli... -
@lisak sagte:
Ich habe mal 2 Spuren parallel aufgenommen. Die eine Spur mit Plugin im Insert und die andere Spur ohne Plugin. Die Signale waren von den Ausschlägen beide gleich, obwohl bei einem Signal das Plugin drauf war. Also vermute ich mal, dass das Plugin bei der Aufnahme gar nicht aufgenommen wurde und ich sowieso dann nur eine Spur benötige und die beliebig ändern kann im Nachhinein. Ich dachte nur immer, dass wenn man was in den Insert Kanal tut, dass das alles darin aufnimmt und das nicht mehr veränderbar ist zum Schluss... irgendwie schließt sich für mich da der Kreis noch nicht ganz. LG</p>
Hi Lisa,
du brauchst erst kein DI Box dafür was du machst.
Dazu, was du gemacht hast - Du hast wahrscheinlich gehört NICHT der direkt signal (bei aufnehmen) von deine Gitarre sondern signal aus DAW nach deine Insert plugins - heisst mit Effekte
DAW nimmt aber immer direkt signal auf - also OHNE plugins
Das du die Plugins dann wieder gehört hast liegt daran, dass du wieder hörst signal NACH deine Inserts plugins ( quasi so wie bei Aufnehmen )
Dafür spricht auch der Fakt das die beide Signale gleich aussehen (die Sinus Welle) - wenn du die Plugins ausschaltest dann sind die beide aufgenommene Signale gleich...
Du musst auch nicht doppelt der signal aufnehmen (weil die ja identisch sind) du kannst die Spur mit dem Inhalt einfach kopieren (wenn du es brauchst)
LG
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@lisak Wie die andere User schon angemerkt haben, setzt meine Antwort voraus, dass Dein Interface einen dedizierten Instrumenteneingang (Hi-Z) hat. Wenn Du ein Focusrite hast, sollte das eigentlich gegeben sein. Heutzutage haben ja viele Geräte diese Klinke/XLR-Kombi-Anschlüsse, bei einigen Geräten kann/muss man zwischen Line- und Instrumentenpegel hin und her schalten (bei dem Steinberg UR-242 z.B. gibt es dafür einen Hi-Z Schalter; wie das bei dem Focusrite ist, weiß ich jetzt nicht genau, einfach mal in die Anleitung schauen).
Wenn Du also einen Hi-Z Eingang hast und rein mit virtuellem Amp Plugin arbeitest, kannst Du ohne DI Box direkt loslegen und Gitarrensignale direkt in der DAW aufnehmen. Allerdings kann eine DI-Box tatsächlich sinnvoll sein, um Störgeräusche zu vermeiden. Bei langen Kabelstrecken sollte man auf jeden Fall eine DI-Box verwenden. Aber auch in einem kleinen Homestudio kann das sinnvoll sein. Ich hatte z.B. einmal einen Fall, da habe ich ein E-Piano auf kurzer Kabelstrecke (<2m) über Audio-Line-in aufgenommen – und nicht darauf geachtet, dass das Kabel an einem kleinen Raumlüfter vorbeigelaufen ist; und *bäm* hatte ich ganz tolle Brazel- und Brummgeräusche auf der Aufnahme. Mit DI-Box wäre das dann wohl nicht passiert. Man kann aber natürlich auch einfach darauf achten, dass keine Störquellen im Raum sind (das Handy kann z.B. auch gern mal mit "reinfunken").
Zu dem Plugin: Ja, normalerweise sollte das Amp-Plugin auf der Signalstrecke immer hinter dem Audiosignal liegen, sodass Du es nach der Aufnahme nachträglich auch ausschalten, ändern oder austauschen kannst. Wenn man möchte, kann man die DAW auch so einstellen, dass das Audiosignal bei der Aufnahme zuerst durch das Plugin läuft und dann erst aufgenommen wird: dann ist der Amp-Sound auf der Spur festgeschrieben. Standardmäßig dürfte Deine DAW aber so eingestellt sein, dass die Inserts dem Input nachgeschaltet sind. Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du es ja schnell testen: einfach mal ein Gitarrensignal aufnehmen und dann bei Abhören das Amp-Plugin in dem Kanal ausschalten. Ist das Plugin aus und der Amp-Sound weg, hörst Du das reine Instrumentsignal, so wie es vom Pickup abgenommen wurde.
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@lisak Hey Lisa, ich bin es nochmal.
Also ich habe gerade mit meiner Band ein Album aufgenommen. Die Gitarren alle bei mir zu Hause mit einem Focusrite Scarlett 212 3rd Generation. Du kannst mit deiner E-Gitarre in irgendeinen Eingang und schaltest natürlich auf Instrument um. Ich habe alle E-Gitarren mit dem "STL Tones Andy James" Plug in aufgenommen. Eine Spur scharfgeschalten auf der das Plug in im Insert liegt. Wir sind eine Metal Band und spielen viel mit 7 Saiter und verschiedenen Tunings. Zum Einspielen benötigt man schon ein cooles Spielgefühl.
Nach dem Aufnehmen, schalte ich das Plug in im Insert wieder aus und exportiere die Gitarrenspur und schicke sie an das Studio. Die machen dort dann das richtige analoge ReAmpen mit einem >Topteil.
Du hattest ursprünglich geschrieben du möchtest "Digitales Reampen" machen. z.B. mit einem Digitalen Amp der außerhalb der DAW steht.
Aktuell möchtest du anscheinend mit Plug in aufnehmen und danach? Möchtest du den Plug in Sound behalten? Oder mit einem anderen Amp Reampen? z.B. einen analogen Verstärker? oder einem digitalen Amp? z.B. AXE FX ? Wenn du mit Plug in aufnimmst kannst du den Klang jeder Zeit verändern, aktivieren oder deaktivieren. Hierzu wird KEINE DI Box benötigt. Nur wenn du dein Gitarrensignal z.B. splitten möchtest. Einmal und die DAW spielen und außerhalb einen analogen Amp weiterleiten.
Wenn du direkt vor dem Focusrite sitzt wird auf Grund der geringen Kabellänge KEINE DI Box benötigt. Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen? Viele musikalische Grüße, Sebastian -
@tobias Ah cool! Danke! Ich habe auf meinem Focusrite Interface einen Umschalthebel, der zwischen Line und Instrument wechseln kann. Gut zu wissen!
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@dusan-oravec Super danke, das hast du echt gut erklärt für einen totalen Neuling wie mich auf den Gebiet. Also für die Noobs unter euch. Grins :-) Dann hab ich ja alles richtig gemacht.
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@alexanderfriedrich Ich muss mich echt bedanken für die ausführliche Hilfe. Bin wirklich froh, hier gefragt zu haben. Ich glaub, ich werd mir dennoch eine DI-Box zulegen. Sicher ist sicher. Ich hab auf jeden Fall so einen Hi-Z Eingang. Weißt du, ob man für Gesang dann auf Line wechseln sollte? Ich denke ja schon, oder?
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@sebastian-0 Hey Sebastian, du konntest mir sehr gut weiterhelfen! Danke! Also in dem Fall reichts ja vollkommen aus, wenn ich das mit meinem Focusrite einspiele. Ich hab mein eigenes Musik-Projekt und hatte vorher immer mit einem Gitarristen zusammengearbeitet, der meine Demos dann auf Prof-Niveau eingespielt hat. Das ging mir halt auch echt ins Geld und deswegen will ich das alles selber machen und können. Ist schon eine Wissenschaft für sich muss ich sagen. :-)
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@lisak sagte:
<p>@alexanderfriedrich Ich muss mich echt bedanken für die ausführliche Hilfe. Bin wirklich froh, hier gefragt zu haben. Ich glaub, ich werd mir dennoch eine DI-Box zulegen. Sicher ist sicher. Ich hab auf jeden Fall so einen Hi-Z Eingang. Weißt du, ob man für Gesang dann auf Line wechseln sollte? Ich denke ja schon, oder? </p>
Hi Lisa!
Dein Interface hat höchstwahrscheinlich eine klassische Kombibuchse, wie sie heutzutage an vielen kleineren Interfaces und Mixern zu finden sind. Du kannst also entweder Klinke (Line, Hi-Z) oder XLR (Mic) anschließen (beides zeitgleich geht bei Kombibuchsen nicht). Der Schalter "Line/Hi-Z" bezieht sich also auf den Verstärkungsgrad und die Eingangsimpedanz des Klinkenanschlusses und hat in der Regel keinen Einfluss auf den XLR-Anschluss, wo stets ein Mikrofonsignal erwartet wird. Wenn du ein Mikrofon an dein Interface anschließt, wird normalerweise der XLR-Anschluss verwendet, der fest mit dem Mikrofonpreamp des Geräts verbunden ist.
Falls du einen zusätzlichen, externen Mikrofonvorverstärker verwendest, schließt du diesen aber natürlich an den Line-Eingang deines Interfaces an und solltest dann auch auf Line-Level schalten. Eine doppelte Vorverstärkung des Mikrofonsignals ist natürlich nicht nötig. Falls dein Mikro einen Klinkenanschluss besitzt, solltest du einen Adapter (Klinke -> XLR) bzw. ein entsprechendes Kabel verwenden, um es korrekt mit dem Mikrofonvorverstärker und nicht dem Line-/Instrumentenverstärker zu verbinden.Liebe Grüße aus den HOFA-Studios!
Christoph
P.S.: Unterschätze nicht den Soundeinfluss einer DI-Box! Vor allem passive Pickups sind wählerisch und häufig kann ein schlechter/unpassender DI-Anschluss dem Signal das Feeling rauben. Solang es bei deinem simplen Workflow bleibt, braucht es aber weder DI-Box noch einen zweiten Eingang.
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@christophthiers Hey Christoph, vielen Dank für die Hilfe! Also da nehme ich die Gitarre dann so wie von dir empfohlen auf. Eine DI-Box werde ich dann wirklich nur nutzen, wenn ich mit einem Amp arbeite.
Das mit Line- und Instrumentenverstärker hatte ich nicht verstanden, aber da ich ein kleines Focusrite habe, dann weiß ich ja, wie ich zukünftig Gesang und Gitarre aufnehme. :-)
Ganz liebe Grüsse zurück und ich freu mich, bei euch die Tontechnik professionell zu lernen,
Lisa