Ich steh auf dem Schlauch, und das schon am Anfang...
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Ich fühle mich überfordert :)
Ernsthaft. Ich sitze zwar erst an meinem dritten Mix (LE 3), aber mein Problem ist, dass ich mich mit dem EQing nach wie vor völlig überfordert fühle, da ich immer das Gefühl habe, es klingt doch schon gut. Ich finde da für mich einfach keinen Anfang, worauf ich achten soll, da ich ja auch nichts mit dem EQ bearbeiten will, was ja eigentlich - in meinen Ohren - schon gut klingt.
Wie macht ihr das? Ich habe das Gefühl, gerade extrem auf dem Schlauch zu stehen. Je mehr ich machen will, umso weniger klappts.
Verwirrte Grüße,
Darian
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Hi Darian,
hey, alles ist gut :-) Was meinst Du, wieviele Mixe ich schon verdengelt habe, egal ob mit nem EQ, nem Kompressor oder den anderen zauberhaften Plugins, die man sich im Lauf der Zeit zulegt.
Ich ein wenig irritiert, denn Du schreibst ja, dass sich Dein Mix in Deinen Ohren gut anhört. Dann ist doch alles tutti... man muss ja nicht unbedingt einen EQ einsetzen, die anderen Plugins/Geräte ebensowenig.
Aber ich vermute mal, dass der Mix für Dich schon ok klingt, Du aber vermutest, dass er besser/anders klingen kann/soll, weil Du ja noch gar nicht mit dem EQ beigegangen bist oder weil es ja nicht sein kann, dass man einen Lektionsmix mehr oder weniger unbearbeitet hochlädt ;-)
Sowas kenne ich. Also einen EQ und mindestens einen Kompressor muss man doch irgendwo einsetzen ;-)
Bei mir war das anfangs so, dass ich irgendwo aufgeschnappt hatte, dass man zunächst fast alle Spuren mit einem Lowcut bearbeiten sollte, damit der Bassbereich aufgeräumt wird. In Folge hatte sich bei mir in den Mixes der Mitten- und Hochmittenbereich schnell immer mehr verdichtet. Um das halbwegs wieder hörbarer zu machen, dreht man schnell mehr Bass hinein und schraubt auch noch an den Höhen. Die verlorenen, gecutteten Bereiche bekommt man damit aber nicht mehr zurück. Alles hört sich dann recht blechern bis grell an, zuviel Bass - zu wenig Druck, keine Wäre. Das Schlimme ist, dass man sich gerade in der Anfangszeit bei längeren Sessions die ganze Mischpoke schön hört, also erst am nächsten Tag mit frischen Ohren hört, was man da in der nächtlichen Sitzung verbrochen hat.
Deshalb: immer wieder die Ohren mit einem Referenzmix aus dem Genre neutralisieren und anfangs gerade beim Eqing kurze Sessions einlegen.
Grundsätzlich gehe ich an einen neuen Mix, indem ich grob die Lautstärkenverhältnisse und das Panning anpasse; noch kein EQ, kein Kompressor oder Effekte etc. Diesen Grobmix höre ich mir erstmal genau an und achte darauf, alle Signale mehr oder weniger gut zu hören sind.
Im ersten Schritt bei der Bearbeitung einer Einzelspur mit dem EQ schau ich dann schon danach, ob gerade im Tiefmitten/Bassbereich irgendetwas rumpelt oder sich in den Höhen irgendwas tummelt, was da sicher nicht hingehört und durch die Aufnahme oder sonstwie in der Spur gelandet ist. Das entferne ich... allerdings eher vorsichtig.
Wenn ich dann beim weiteren Hören merke, dass irgendwo etwas wummert, blechern klingt, ins Ohr schneidet o.ä., dann schaue ich, welche Spuren bzw welche Signale da gerade 'aktiv' sind. Diese Tracks höre ich mir dann mal solo und wieder in Summe an, um besser beurteilen zu können, ob jeweils alle Frequenzen des Signals für die Rolle im Mix wichtig sind, oder evtl. bestimmte Frequenzbereiche ausgedünnt oder gar ganz entfernt (Low/Highpass) werden können, ohne das der Instrumentenspur etwas Wichtiges im Mix fehlt.
Hierbei EQe ich vornehmlich beim Hören der Summe, denn genau so soll das Signal ja auch funktionieren... eben nicht Solo.
Es gibt natürlich auch Resonanzen, die an sich störend bzw überbetont sind. Die kann man durch Hören und mit einem Analyzer identifizieren. Dann gibt es auch Teilüberlappungen wie zB bei Kick/Bass, bei der man einzelne Frequenzbereiche mit dem EQ bearbeitet, um jeweils vornehmlich ein Signal in dem Bereich prominenter zu machen (eine Kick hat idR halt ein paar feste Frequenzanteile, die der Bass nicht auch noch gleichzeitig ausgeprägt belegen sollte).
Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl bzw Gehör für das Ganze und trifft schneller den Bereich, der bearbeitet werden sollte. Und mit dem EQing eines Signals kommen oft gleich andere auf einmal besser zur Geltung, das ist ja der Sinn des Ganzen. ;-)
Ich persönlich entferne mittlerweile zunächst grundsätzlich mit dem EQ, einfach aus dem Grund, weil ich damit das Signal eher leiser mache und somit viel besser beurteilen kann, was durch die Bearbeitung an sich im Mix oder in der Gruppensumme tut. Das Anheben von Frequenzbereichen erhöht auch immer den Pegel, so dass ein Signal sich allein dadurch schon besser durchsetzt... obwohl die Anhebung eigentlich gar nicht nötig oder korrekt war. Das ist allgemein eine Falle bei den meisten Plugins, häufig wird der Pegel dadurch angehoben und schon meint man, das Richtige gemacht zu haben. Außerdem funktioniert unser Gehör ja auch etwas eigenartig, denn durch das Entfernen von Anteilen z.B. im 200-300Hz-Bereich wirkt ein Signal auf einmal "luftiger" und klarer. Man kann also durchaus durch Entfernen scheinbar etwas an anderer Stelle hinzufügen. Das ist dann im Mastering sehr interessant, wo man meist das Summensignal bearbeitet und oft durch einen kleinen Cut für das Ohr an anderer Stelle scheinbar eine Anhebung bewirkt.
Gut, abschließend gibt es aber auch immer wieder Signale/Tracks, die wirklich mehr Höhen/Glanz, Mittenanteil oder Bass vertragen können und die man dann durch EQs oder Sättigung etc. mit dem Nötigen versorgen kann - wenn dafür an Stelle im Frequenzspektrum und der Stelle im Song denn noch Platz ist.
Ich bin mal gespannt, was andere zu Deiner Frage schreiben. Da gibt es sicher unterschiedliche Ansätze und Meinungen. Wichtig ist zunächst 'Weitermachen' und die Lektionen einsenden. Hilfreich ist oft auch ein kleines Readme zum Mix mit Anmerkungen bzgl der Bearbeitung und konkreten Fragen zu erstellen. Ich habe eigentlich immer freundliche und hilfreiche Rückmeldungen dazu bekommen.
Beste Grüße,
Klaus
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Hallo Klaus,
lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast mein Anliegen schon richtig verstanden. Ich bringe die Praxismischung in - meiner Meinung nach - ausgewogene Lautstärke und Panningverhältnisse und stehe dann da wie der berüchtigte Ochs vorm Berg und denke "jo, klingt doch gut, aber ich soll ja noch mehr machen..."
Gott sei Dank stehen in der Beschreibung der Praxismischung ja so ein zwei Hinweise auf bestimmte Spuren, und was diese gebrauchen könnten, aber danach stehe ich wieder da und denke "Hm, fertig!?". Klar kann ich die Praxismischung dann auch einfach einschicken, aber es wird ja auch gesagt, dass es in den Monospuren einiges zu tun gibt.
Ich probiere deine Hinweise und Tips mal aus. Ich finde halt nur einfach keinen Anfang (und danach vermutlich auch kein Ende) und blättere schon ständig in der LE2 rum, welche Frequenzen bei bestimmten Instrumenten oder auch der Stimme ggf. wie zu bearbeiten sind. Und das wird wirklich irgendwann leichter?
Herzliche Grüße,
der Darian
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Mal ein kurze Verständnisfrage, bist Du gerade beim Basix oder Pro Kurs? Soweit ich weiß bezeichnet LE02 die 2. Einheit des Pro-Kurses (BA02 wäre glaube ich Basix), aber EQ ist ja das große Thema der 2 Basix Lerneinheit, wenn ich mich richtig erinnere.
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Hi Tobias,
ich meine, Darian hat in seinem Vorstellungsbeitrag erwähnt, dass er den Complete macht und grad am Anfang steht. Also eher Basix.
Beste Grüße,
Klaus
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Hi Darian,
ja klar, das wird auf jeden Fall besser bzw einfacher ;-)
Einen Mix zu erstellen, ist so'n bisschen wie ein Bild zu malen. Mir hilft, eine (manchmal spontane) Vorstellung von dem fertigen Mix zu haben, an die ich mich grundsätzlich heran arbeite. In welchem Raum soll der Song klingen, welche Instrumente sind wie/wo verteilt, wie soll die Stimmung rüberkommen (offen, präsent oder doch besser intim etc).
Dadurch ergibt sich oft schon ganz grobes Frequenzbild, vor allem für die Vocals und die Drums, die ich eigentlich immer als erstes mehr oder weniger grob mische. Aber das sind dann immer schon gewisse Eckpfeiler und die restlichen Spuren/Instrumente lassen sich dann viel einfacher 'drumherum' einfügen.
Das Ganze lebt aber und kann sich im Verlauf durchaus ändern oder als nicht so passend herausstellen.
Das alles wird mit der Zeit einfacher, aber dennoch immer 'schwierig' bleiben, weil das ja an sich eine gewisse kreative Arbeit ist und manchmal nicht so recht 'fluppen' will. Das ist ganz normal.
Wichtig ist, das eigene Gehör bzw Empfinden und die Rückmeldungen zum Mix irgendwie miteinander abzugleichen und Referenzmixe/ähnliche Tracks genau zu analysieren. Aber der Hofa-Kurs führt Dich da stetig ran :-)
Beste Grüße,
Klaus
@darian sagte:
Ich probiere deine Hinweise und Tips mal aus. Ich finde halt nur einfach keinen Anfang (und danach vermutlich auch kein Ende) und blättere schon ständig in der LE2 rum, welche Frequenzen bei bestimmten Instrumenten oder auch der Stimme ggf. wie zu bearbeiten sind. Und das wird wirklich irgendwann leichter?
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Klaus hat ja schon sehr viel zum EQing im Mix geschrieben, was ich unterschreiben kann.
Lustigerweise war ich nach der Basix LE02 an genau dem selben Punkt: Wenn ich mich richtig erinnere, wurden da ja Instrumente mit dem EQ verändert und man musste sie mit dem EQ wieder "reparieren". Ich habe damals keine einzige Spur wirklich korrekt hingebogen und fand das EQing damals auch ziemlich blöd. Klang ja schließlich alles ganz ok, oder?Falls es Dich beruhigt kann ich folgendes sagen:
1. Der Basix Kurs ist wirklich nur zum Einstieg gedacht. Wenn Du also nach der BA02 weißt, wie verschiedene EQs funktionieren und welches die wichtigen Frequenzen der einzelnen Instrumente sind genügt das schon.
Ich glaube niemand kann nach dieser einzelnen Lektion alles sofort richtig mit dem EQ bearbeiten. Im Verlauf des Pro-Kurses werden einzelne Instrumente auch nochmal detailierter angesprochen, inklusive der passenden EQ-Bearbeitung.2. Das Gehör muss dauerhaft trainiert werden, in meinem Fall merke ich dass das ein ständig fortschreitender Prozess ist. Wenn heute in einem Mix eine Stimme zu dumpf klingt höre ich das in der Regel sofort und kann zum EQ greifen. Zu Beginn des Basix Kurses war das definitiv noch nicht der Fall.
3. Ich habe am Anfang gerne mit sogenannten EQ-Cheat Sheets gearbeitet. Das bedeutet, Du solltest irgendwann für jedes Instrument ungefähr wissen, wie eine EQ-Standardbearbeitung als Ausgangspunkt aussehen könnte. Das bedeutet allerdings nicht, dass man diese Bearbeitung immer schematisch vornimmt!
Ein Beispiel für die Vocals:Bei einem Vocal-Track würde ich also z.B. folgendes machen:
a) Lowcut ab ca. 100 Hz, je nachdem ob Frauen/Männerstimme
b) Schauen, ob sich der Sound verbessert wenn Du (je nach Stimme) zwischen 200 und 500 Hz ein bißchen etwas wegnimmst
c) Ausprobieren, ob der Track von Erhöhung im Präsenzbereich und/oder den Höhen profitiertWie gesagt, das ist nur ein grober Ausgangspunkt: Manche Stimmen müssen je nach Mikrofon und Mix gar nicht oder an anderen Stellen bearbeitet werden. Bis Du an den Punkt kommst, wo Du das alles sofort selber hörst, kann ein Cheat Sheet aber ein guter Ausgangspunkt sein, solange man es nicht als einzig richtige Lösung ansieht.
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Ich danke euch vielmals Jungs! So ein Cheat Sheet ist natürlich eine große Hilfe, wenn mal gerade anfängt. Vielen Dank dafür, das wird direkt mal gespeichert :)
Dann will mich mich nochmal an die Mixaufgabe vom BA03 machen. Und wenns daneben geht...
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So, ich denke ich habe die Vocals mithilfe von EQ und etwas Kompression ganz gut hinbekommen (vermutlich eher zuviel gemacht als zu wenig, aber das ist wohl am Anfang immer so) und die Einstellungen schamlos auf die anderen Vocalspuren kopiert (ist ja die gleiche Sängerin, soweit ich das raushöre). Morgen geht's dann an den Bass und die Gitarren. Schließlich kommt Ende dieser Woche ja schon BA04, bis dahin wäre ich mit der Praxismischung gerne fertig
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Hi darian,
ich kenne das zu gut. Ich habe auch am Anfang gedacht was soll ich hier noch machen es ist doch schon Musik :-)
Tobias hat schon eine ganze Menge wahres angesprochen. Mit der Zeit hört man Dinge die einem vorher gar nicht so aufgefallen sind. Ich finde am Anfang ist gerade wichtig viel zu probieren und zu hören. Dabei ist es auch wichtig sich für die richtigen Referenzen zu entscheiden. Das hat mir sehr weiter geholfen, weil genau dann hab ich gehört was noch zu dünn oder zu spitz usw klang. Eigene Aufnahmen vergleichen und beurteilen lassen ist auch sehr hilfreich.
Die wichtigste Sache die ich bei all diesen Dingen gelernt habe ist: Alle kochen mit Wasser. Ich habe oft gedacht es gibt noch neben EQ und Kompressoin usw andere Tricks die den Sound fett machen, aber dem ist eher nicht so. Wenn es nicht so klingt wie eine Referenz oder in deiner Vorstellung, dann sind lediglich die Werkzeuge nicht richtig bedient worden. Und dann heißt es leidenschaftlich ausprobieren bis es passt. Dabei lernt man dann schon worauf man hören muss.
In diesem Sinne, die viel Spaß beim Tüffteln :-)
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Nachtrag: Hier kann man noch eine Zusammenfassug zur möglichen EQ-Bearbeitung beim Drumset finden:
https://de.wikibooks.org/wiki/Drumrecording#Die_Sc..
Später in der PRO LE03 wird alles rund ums Drumset nochmal ausführlich besprochen, aber wer sich schon vorher etwas damit beschäfigen möchte findet hier einen ganz guten Ausgangspunkt.
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Hi,
am Anfang hatte ich auch das Problem, heute natürlich auch noch. Ich bin hingegangen und versuche alle Informationen von einem Instrument in eine Übersicht zu packen. Aufgrund der Flut der Informationen weiß ich sonst irgendwann nicht mehr wo ich etwas finde. Extrem weitergeholfen hat mit der Analyser (Energiekurve) mit diversen Referenz-Mixe. Da erkennt man ziemlich schnell wohin die Reise geht. Mit der Zeit lernt man worauf man hören und achten muss. Manche Welthits im Analyser ergeben ein großes aha!
Ich habe mir mit in einer Excel einen Überblick verschafft wo die Freq.-Bereich liegen und dann welche Instrumente welche Bereich nuten. Darin packe ich alle Instrumente die mir unter die Finger kommen.
So habe ich für mich einen guten Überblick. Mit der Zeit wird das prüfen der Freq. immer weniger, weil man weiß wo die positiven/negativen Freq-Bereiche eines Instrumentes liegen.
Das ist aber nur eine Basis. Je mehr Instrumente die gleichen/ähnliche Freq.-Bereiche nutzen umso schwieriger wird es, weil es irgendwann in dem Bereich undifferenziert klingen wird.
Ein Vergleich deines Mixes mit Referenz-Songs geben enorm viel Input. Wichtig finde ich auch das Vergleichen mit den erstellten Roh-Mix. (Panorama-Verteilung und Lautheit) Allein mit Panorama kann man schon so positive Ergebnisse erzielen.
Gruß Andreas
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Hallo Mischergemeinde,
Egal um welche klangliche Bearbeitung es geht: Am Anfang steht jeder ein wenig “auf dem Schlauch". Wichtig ist einfach dranzubleiben und ständig weiter zu probieren, was mit den gegebenen Tools möglich ist. Da gerade EQ und Kompressor zwei sehr wichtige Basistools der tontechnischen Bearbeitungen darstellen, wird man beim Mixing stets mit ihnen arbeiten.Das soll natürlich nicht bedeuten, dass jedes Signal unbedingt ein EQing und/oder eine Kompression benötigt, auch wenn dies oft der Fall sein wird.
Tontechnik lernen bedeutet aber immer auch Training für das Gehör. Es ist zum Beispiel ganz normal, dass man beim ersten Kontakt mit einem Kompressor nicht gleich einschätzen kann, worauf man sich nun konzentrieren muss, und somit die Bearbeitung vielleicht erstmal gar nicht wahrgenommen wird. Gleiches gilt für den Equalizer. Die Gefahr ist dann oft, dass man viel mehr macht, als dem Signal eigentlich gut tut... Aber auch diese (oder gerade diese) Erfahrungen sind sehr wichtig, schließlich lernt man viel aus den eigenen Fehlern mehr.
Genau aus diesem Grund sollte man mit externen Anleitungen (vor allem aus dem Internet!) sehr vorsichtig sein. Einerseits können die Quellen oft nur schwer auf Korrektheit überprüft werden, andererseits - was noch viel gefährlicher ist - handelt es sich meistens um eine Anleitung, die nur auf spezielle Umstände (Musiker, Genre, Raum, Instrument, Mikrofonierung, etc.) zutrifft! Jedes Signal und jede Produktion hat aber Eigenheiten. Als "Ton-Mensch" ist es gerade wichtig, diese zu erkennen und die Spur(en) dementsprechend zu behandeln.
Anfänger tendieren stark dazu, standardisierte Bearbeitungen ungefragt zu übernehmen oder gar mit Hilfe von Frequenzcharts nachzuarbeiten. Das kann sehr gefährlich sein. Und mit diesem Wissen werden auch unsere Kurse konzeptioniert: Eine Lerneinheit baut auf der anderen auf, sodass der Student dazu aninmiert ist, sich selbst sowohl Gehör, als auch Entscheidungssicherheit anzutrainieren.
Auch wenn es verständlich ist, dass man als Lernender gerne vorausgreift um schnell Fortschritte zu machen, ist es sehr wichtig, sich für sein Training Zeit zu lassen, damit letztendlich auch ein echter Lernerfolg entsteht. Was wir versuchen durch die Mixanalysen transparent zu gestalten, damit ein didaktisch sinnvoller Lernprozess stattfinden kann, der nunmal auch Fehler mit einschließt.
Aus diesem Grund bitte ich euch, unsichere und standardisierte Quellen beim Lernen auf ein Minimum zu reduzieren. Sobald ihr euch in einer Thematik wirklich sicher fühlt und selbst Entscheidungen dazu treffen könnt, ist es immer noch möglich dieses Wissen mit externen Quellen zu vergleichen. Spätestens dann werdet ihr merken, wieviel irreführende oder schlichtweg falsche Informationen zu tontechnischen Themen im Internet kursieren.
In diesem Sinne, frohes Mischen!
Raphael
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Es beruhigt mich sehr das ich nicht der einzige mit diesen Problemen bin
Ich bin grade mit BA03 "fertig" und ich hab bis jetzt noch ziemliche Probleme mit dem Einsatz des EQs und teils auch mit der Handhabung eines Kompressors. Die letzten Tage waren schon recht frustrierend. Das ich damit nicht alleine stehe gibt mir aber meine Zuversicht zurück
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Ich bin mittlerweile bei Pro01 und höre immer noch nicht das, was ich vermutlich hören sollte Aber ich stresse mich nicht damit. Letztlich höre ich dann doch deutliche Unterschiede im gesamten Mix, wenn ich mal alle EQs oder Kompressoren deaktiviere. Bei Einzelspuren tue ich mich immer noch schwer, aber auch da tut sich letztlich was, wenn auch in ganz kleinen Schritten.
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EQs (=Entzerrer) : Genaues Hinhören ist sehr anstrengend und oft nicht über einen langen zeitraum durchgehend möglich .... Verständins bringt Einsicht und schont die Ohren - Ein AHA-Erlebnis zum Verständnis bei mir war den Unterschied zwischen Linear und nicht Linearem Phasen EQ - hat man dass gecheckt weiss man dass EQs auch die Phasen bestimmter Frequenzen verdrehen, also nicht nur einen Frequenzbereich lauter/leiser machen .....
Wegen dem hören - sitze gerade am Earmaster6 und versuch mein Gehör ein bisserl besser zu schulen (laut Handbuch ist das wie Gewichte stemmen, jeden tag ein paar minuten.... - hören wir mal, dann sehhen wir was - cheers