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    Beiträge von ChristophThiers

    • RE: Welche Lautsprecher?

      @alexanderfriedrich Dem kann ich mich nur anschließen! Raumakustik ist enorm wichtig, sobald man nur eine halbwegs passable Abhörumgebung sucht! Vor allem die Erstreflexionspunkte (i.d.R. also oben, links, rechts, Tisch vom Abhörplatz betrachtet) und eine möglichst symmetrische Aufstellung in der passenden Position im Raum sind ausschlaggebend, damit die Lautsprecher ihren Job überhaupt machen können. Dann natürlich zählen auch die allgemeine Raumakustik, also Moden, Nachhallzeit, und die Themen Entkopplung, Speaker Stands,  Wandabstand, etc. Die letzten 5% kann man nötigenfalls noch mit Korrekturhelfern à la Sonarworks, DIRAC oder besser Trinnov rausholen, aber mehr würde ich davon nicht erwarten.

      Was die Kernfrage angeht: Sowohl die Yamaha HS-Serie als auch die KRK Rokit-Serie kommen als Einsteigermonitore infrage. Ich kann zwar mit den Yamahas überhaupt nichts anfangen, aber das ist wohl Geschmackssache.... Adam, Neumann, Kali, Genelec, HEDD und Focal sind weitere Anbieter, die gute Lautsprecher für Einsteiger und/oder Projektstudios im Programm haben. Im professionellen Sektor kann ich je nach Geschmack Marken wie Kii, Amphion, Sky Audio, PMC oder Geithain empfehlen.

      Verfasst in Mixing
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Vocal Chains

      @b-i-g-biggie46 Es kommt wirklich auf die Stimme und den musikalischen Kontext an - vor allem beim Mikrofon, aber natürlich auch durch den Rest der Signalkette. Für die meisten Rap- und Pop-Kontexte sieht meine Chain in der Regel ungefähr so aus:

      Helles Röhrenmikro (U47, C12, VM1 o.ä.) -> Preamp mit etwas Charakter (1073, BAE73, SSL o.ä.) -> "chirurg." EQ (z.B. SSL E-Channel) -> eher langsame Kompression (z.B. CL1B, Distressor) -> schnellere "Charakter-Kompression" (z.B. 1176, Distressor) -> "Shaping EQ" (fast immer ein Program Pultec) -> Wandler

      Ggf. kommt dazu noch ein Parallelpfad, der je nach Projekt entweder auf einem zweiten Kanal, auf dem zweiten Kanal einer Stereospur oder direkt summiert aufgenommen wird. Das kann z.B. ein S-Kanal sein (resultiert in einer MS-Stereofonie der Vocals), ein Raummikro, eine Parallelverzerrung via Pedals, Outboard, Leslie oder Gitarrenverstärker oder auch ein paralleler Tape-Pfad (Tape-Echo, Slapback, Kassettenrekorder oder einfach nur Studiotonbandmaschine). Bei Rap mache ich das zwar relativ selten und eher für Adlibs o.ä., aber bei Rock und co. kommt das sehr häufig vor. Wenn einzeln bzw. auf getrennten Stereokanälen aufgezeichnet wird, kann der Blend später im Mix bestimmt und auch automatisiert werden.

      Der "chirurgische EQ" dient der Bewältigung von Rumble und co. und sorgt dafür, dass die Kompressoren auf das Nutzsignal reagieren und nicht auf etwaige Störquellen o.ä.. Ich versuche immer, so früh wie möglich in der Kette einen fertigen Sound zu erhalten, damit die Obertöne und Dynamics dem entsprechen, was wir am Ende hören wollen. Die meisten Producer/Engineers, die ich kenne, verwenden übrigens erst einen schnelleren, dann einen langsameren Kompressor, aber ich komme persönlich meistens mit "langsam vor schnell" besser zum Ergebnis. Hat also auch viel mit Workflow und Geschmack zu tun.

      Übrigens: Ich wechsle häufig den Gain-Bereich oder auch die Impedanz des Preamps, den Mikrofonabstand, die Richtcharakteristik, den Raum und/oder das Mikrofon für Dopplungen/Adlibs/BVs. Unterschätze auch nicht die "Mikrofondisziplin" des Artists und allgemein alles, was in Mikrofonnähe passiert (Abstand, Winkel, Popschutz, Early Reflections, usw. haben allesamt einen enormen Einfluss!), den akustischen Raum und vor allem natürlich auch das passende Gain Staging (v.a. bei Vintage-Geräten)!

      Verfasst in HOFA-College
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Digitales Reamping - Di Box?

      @lisak sagte:

      <p>@alexanderfriedrich Ich muss mich echt bedanken für die ausführliche Hilfe. Bin wirklich froh, hier gefragt zu haben. Ich glaub, ich werd mir dennoch eine DI-Box zulegen. Sicher ist sicher. Ich hab auf jeden Fall so einen Hi-Z Eingang. Weißt du, ob man für Gesang dann auf Line wechseln sollte? Ich denke ja schon, oder? </p>

      Hi Lisa!

      Dein Interface hat höchstwahrscheinlich eine klassische Kombibuchse, wie sie heutzutage an vielen kleineren Interfaces und Mixern zu finden sind. Du kannst also entweder Klinke (Line, Hi-Z) oder XLR (Mic) anschließen (beides zeitgleich geht bei Kombibuchsen nicht). Der Schalter "Line/Hi-Z" bezieht sich also auf den Verstärkungsgrad und die Eingangsimpedanz des Klinkenanschlusses und hat in der Regel keinen Einfluss auf den XLR-Anschluss, wo stets ein Mikrofonsignal erwartet wird. Wenn du ein Mikrofon an dein Interface anschließt, wird normalerweise der XLR-Anschluss verwendet, der fest mit dem Mikrofonpreamp des Geräts verbunden ist. 

      Falls du einen zusätzlichen, externen Mikrofonvorverstärker verwendest, schließt du diesen aber natürlich an den Line-Eingang deines Interfaces an und solltest dann auch auf Line-Level schalten. Eine doppelte Vorverstärkung des Mikrofonsignals ist natürlich nicht nötig. Falls dein Mikro einen Klinkenanschluss besitzt, solltest du einen Adapter (Klinke -> XLR) bzw. ein entsprechendes Kabel verwenden, um es korrekt mit dem Mikrofonvorverstärker und nicht dem Line-/Instrumentenverstärker zu verbinden.

      Liebe Grüße aus den HOFA-Studios!

      Christoph

      P.S.: Unterschätze nicht den Soundeinfluss einer DI-Box! Vor allem passive Pickups sind wählerisch und häufig kann ein schlechter/unpassender DI-Anschluss dem Signal das Feeling rauben. Solang es bei deinem simplen Workflow bleibt, braucht es aber weder DI-Box noch einen zweiten Eingang.

      Verfasst in Recording
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Pre-Amp in Mixer: Line-In oder Insert?

      @alexanderfriedrich Geht natürlich beides, aber es gibt eigentlich nur einen "richtigen" Signalfluss: Mic -> Preamp -> Line-In des Mischpultkanals (selbstverständlich auf Line-Level). Du hast dann deinen (hoffentlich) schönen, externen Preampsound und anschließend steht dir der volle Kanalzug des Mischpults zur Verfügung. Wenn du mal den Mic-Pre des Pults verwenden möchtest, schaltest du einfach auf den Mic-Input um.

      Wie du auch im Blockschaltbild sehen kannst, ist der Mic-Preamp in der Regel einfach nur ein vorgeschalteter Verstärker vor dem Line-Amp. Dein externes Gerät ersetzt lediglich diesen Vorverstärker. Der Line-Amp kann in der Regel einfach bei Unity (0 db) stehen bleiben, gibt dir aber auch eine zusätzliche Gain Staging-Möglichkeit. Den Sound beinflusst er übrigens in der Regel kaum.

      Der Insert-Return ist eigentlich nur dafür gedacht, ein zusätzliches Line-Gerät einzuschleifen. Deswegen auch ohne Gain/Trim. Insert-Send und Return sind übrigens bei kleinen und günstigeren Pulten häufig unsymmetrisch auf einer gemeinsamen Klinkenbuchse ausgeführt, was natürlich ebenfalls suboptimal ist. Außerdem willst du vielleicht ja mal einen Kompressor/EQ/Whatever in den Insert einschleifen, dann ist es natürlich blöd, wenn die Return-Buchse belegt ist.

      Hope that helps! Liebe Grüße aus den HOFA-Studios!

      Verfasst in Recording
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Dynamik behalten

      Hey Gert! Eigentlich eine ganz einfache Sache: Wer Dynamik "behalten" möchte, darf sie einfach nicht reduzieren, sei also einfach sparsam mit Kompression und Limiting, Sättigung, Level Riding und co. Je nach Stil, Genre und Aufnahmetechnik braucht man im Mix gar nichts oder fast nichts davon. Wenn es nicht ohne geht, kannst du z.B. parallel komprimieren, wie Chrizz vorgeschlagen hat.

      Auf Vinyl und Tonband ist das eine hohe Kunst, Digital ist das ziemlich einfach: Ordentliches Gain Staging, möglichst so aufnehmen, dass nicht viel gemischt werden muss (das braucht natürlich etwas Erfahrung) und insgesamt die Signalpfade einfach und kurz halten, dann "verschwindet" die Dynamik auch nicht. Expandieren, um künstliche Dynamik zu erzeugen ist in den meisten Fällen unsinnig. Pegeldynamik an sich ist aber natürlich nicht audiophil oder musikalisch, da muss die Aufnahme bzw. die Mischung stimmen. Und logischerweise stehen sich Lautheit und Dynamik gegenüber - man kann also nicht immer beides haben.

      Tipp für dynamisch klingende Vocals: Geh bloß nicht zu nah dran mit dem Mikro. Lass Luft und Raum die Arbeit machen.

      Verfasst in Mixing
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Fetter Metal Snare Sound

      @skylarkstudios Auch ein guter Ansatz. Blumlein klingt ziemlich cool als Hauptmikrofonierung. Unter den Konzidenzstereofonien hat Blumlein die geringste Stereokorrelation und kann natürlich auch die Rückseite abbilden (was gleichermaßen praktisch und "gefährlich" sein kann); ich kann die Vorliebe also gut nachvollziehen. Für die Stereo-Größe, die du suchst, würde ich aber die Room-Mics verteilen (gerne zusätzlich zur Blumlein-Hauptmikrofonie). Macht tendenziell etwas mehr Arbeit und man muss natürlich gut auf Phase und Zusammenklang achten, aber nur so wirds richtig groß. Extra-Tipp: Versuch's mal mit Grenzflächen auf dem Boden und/oder an den Wänden. Wenn man oben und unten trennt, ist man noch flexibler -  z.B. zwei Großmembraner auf ca. 1,5 - 2,5 m Höhe in einem breiten, gleichschenkligen Dreieick zur Snare und zusätzlich zwei SM57 direkt darunter auf den Boden legen. Bei hohen, diffusen Decken (was grundsätzlich immer gut ist, v.a. für Drums) kann man überlegen, auch die Decke mit zu nehmen, das sind natürlich vor allem ein "Beckenraum", aber vor allem für dreidimensionale Produktionen ist die Höhe oft gut zu gebrauchen.

      P.S.: Overheads mache ich persönlich fast immer mit Großmembranern oder Bändchen. Unter den Kleinmembranern kämen für mich am ehesten KM184, KM84 oder ein Paar fein färbende Spezialisten infrage.

      Verfasst in Mixing
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Fetter Metal Snare Sound

      @skylarkstudios Hey Skylark! Ich kann im Moment auch nur vom Hören raten, aber das ist ein recht klassischer Metal/Hardrock-Sound, verhältnismäßig laut gemischt und gut hörbar. Ich würde das ungefähr so angehen: Das wichtigste ist erstmal die richtige Snare, die richtigen Felle und die richtige Stimmung - also auf keinen Fall an der Klangquelle Zeit sparen. Sowie natürlich die Spielweise (möglichst gleichmäßig, Rimshot is the way to go, viele spielen sowas gern auch mit umgedrehtem Stick), außerdem braucht man einen großen, gut klingenden Aufnahmeraum. Die Aspekte greifen zusammen und machen 70% des Sounds aus. Ohne Kompression geht aber natürlich nix in diesem Sektor. Neben dem Snare-Direktsignal wird klassischerweise auch der Raum mikrofoniert (probiere als Ausgangspunkt mal mindestens 1-2 breite ABs mit ausgemessenem Abstand zur Snare) und sehr stark komprimiert (1178 all buttons "Nuke" usw.). Unterschätze auch nicht, was die Overheads dem Snaresound hinzufügen, die Direktmikros sind nur ein kleiner Teil des Bildes. Außerdem wird vor allem auf der Snare noch ein wenig künstlicher Reverb hinzugefügt (versuch's mit Plate). Wenn du nicht ganz zum gewünschten Ergebnis kommst, darf ein bisschen mit Samples angedickt werden; am besten am Schluss der Session einzelne Schläge aufnehmen, womit man etwaige Ungleichmäßigkeiten oder sogar Spielfehler ausgleichen kann.

      Verfasst in Mixing
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Hofa Plugins Native auf Apple M1?

      Aktuelle Info aus dem HOFA-Plugins-Büro:

      Das Update für IQ-Series DeEsser (V1.0.7) mit M1 Support wurde soeben released. Damit sind nun alle 4U / IQ-Series / SYSTEM Plugins mit nativem M1-Support ausgestattet und auch offiziell auf Monterey getestet.

      Verfasst in Plugins & Software
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Offline vs. Realtime Bounce

      @schnittsmusiker Gut, dass du gegengeprüft hast! Das reproduzierbare Ergebnis ohne Plugins war zu erwarten. Einige Plugins/Geräte verhalten sich nicht reproduzierbar- typische Kandidaten  sind analoge Emulationen (Rauschen, ggf. Brummen, Wow/Flutter, etc.) und alle Formen von Modulationseffekten (Reverbs, Delays, Chorus, Flanger, etc.). Ich würde raten, dass vor allem die Bandemulation auf deinem Mix Bus in diesem Fall für die unterschiedlichen Ergebnisse verantwortlich ist. Und ich gehe davon aus, dass es erwünschtes Verhalten ist, schließlich erwartet man von einer Tape Emulation neben nonlinearem Verhalten auch etwas Wow und Flutter, die unabhängig vom DAW-Raster takten.

      Übrigens schalten viele Plugins beim Offline-Bouncing ins Oversampling (das kann häufig auch einzeln eingestellt werden), was natürlich ebenfalls zu Unterschieden zwischen den Bounces führen kann. Ich würde also erstmal von gewünschtem Verhalten ausgehen, habe aber auch schon viele Formen von fehlerhafter Latenzkompensation erlebt, dann liegt der Fehler meist beim Host.

      Offline und Online Bounce funktionieren grundsätzlich erstmal gleich. Beim Offline Bounce werden die Samples nur nach Rechenkapazität nacheinander abgearbeitet statt in Echtzeit, das geht in der Regel schneller, kann aber auch länger dauern als Echtzeit und da sozusagen das Material auf die CPU wartet (wenn nötig), sind Offline Bounces entgegen der landläufigen Meinung weniger störanfällig und erlauben im selben Setup eine höhere Auflösung als Online Bounces.

      Verfasst in Mixing
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      ChristophThiers
    • RE: An die Cubase 10 Experten - Exportieren failed

      @tongut Gut zu wissen! Das Problem war mir neu. Danke für's Teilen deiner Erkenntnis!

      Verfasst in Musikproduktion
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Mixen am Laptop: bringt ein USB-Audiointerface was?

      @thomas-hh Hey Thomas! Die CPU wird dadurch zwar nicht nennenswert entlastet, aber die Audio-Performance wird mit einem (vernünftigen) Audio-Interface schon gesteigert. Vor allem was Latenzen und Klang angeht.
      Wenn du kein externes Interface verwendest, kommt ein einfacher On-Board-Chipsatz zum Einsatz, der die Rechner-Kommunikation und Wandlung übernimmt und sogar noch den Line-Ausgang (oder schlimmer noch Kopfhörer) treiben muss.
      Funktioniert je nach Rechner-Modell zwar ganz okay, aber so richtig fein ist die Auflösung natürlich nicht. Reicht zum Üben und für unterwegs, aber bestimmt nicht zum mastern und erst recht nicht mit professionellem Kopfhörer o.ä.

      Ganz ehrlich: Ohne halbwegs professionelle Interface-Lösung kommst du nicht weit. Aber RME, UAD, Antelope und co. haben da ja bezahlbare Lösungen und für den Anfang tut es auch ein Focusrite o.ä.

      Wenn deine CPU mit deinem beschriebenen Setup am Maximum klebt, stimmt aber irgendwas nicht, 12 Audiotracks mit bisschen Izotope und Stock ist doch ein Kinderspiel. Check vielleicht mal deine Buffersize.

      Verfasst in Mixing
      ChristophThiers
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    • RE: Native Dolby Atmos Unterstützung für Logic Pro 10.7

      Zum Atmos-Workflow in Logic habe ich übrigens heute spontan noch ein kleines Video produziert. Auch um auf die Tücken von Binaural Audio in Verbindung mit Atmos einzugehen. Schaut gern mal rein:

      Verfasst in Tontechnik-News
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Native Dolby Atmos Unterstützung für Logic Pro 10.7

      @marco-schöning Hey Marco! Ja, die haben es wirklich geschafft, die Anwendung extrem einfach zu machen. Musikalisch nicht ganz tückenfrei und zu einem guten Atmos-Mix muss auch etwas Erfahrung her, bis alles sitzt. Vor allem auch was die Übersetzbarkeit angeht. Trotz binauraler Abhörmöglichkeit ist ein professionelles Multi-Speaker-Setup für professionelle Mix-Ergebnisse natürlich elementar, jedoch ist es ein Riesenvorteil, bereits beim Schreiben, Komponieren und Produzieren mit kleinem Besteck auf 3D hin arbeiten und das Format gleich mit ins Studio nehmen zu können.

      @marco-schöning sagte:

      Mich interessiert immer was hinter dem binauralen Effekt steckt. Man hat ja den Eindruck, dass ein Objekt beispielsweise direkt neben einem steht. Anders als wenn ich einfach nach rechts panne. Ich habe noch nicht herausgefunden, wie die diesen Effekt realisiert haben. Da muss doch eine art EQ Hinterstecken, der Laufzeiten und Frequenzunterschiede von Ohr zu Ohr berechnet. Weiß da jemand wie Apple (Logic) das macht?

      Genau. Man spricht bei diesem Effekt auch von Externalisierung. Während bei klassischem Stereo auf Kopfhörern die Stereomitte mitten im Kopf wahrgenommen wird, hat Binaural Audio das Ziel, neben der 3D-Lokalisation vor allem auch Umhüllung und die Empfindung einer kopf-externen Schallquelle zu erreichen. Mit einem normalen Panorama-Regler geht es sozusagen nur von Ohr bis Ohr (was dank fehlendem Übersprechen bei Hard Panning sehr unnatürliche Wirkungen auf Kopfhörern entfaltet).

      Für Binauralisierung wird die Übertragungsfunktion eines Kopfes nachgebildet, die sogenannte HRTF ("head related transfer function"), also was Kopf, Ohren, Haare, Schultern, etc. mit einer Schallwelle anstellen, die aus einer bestimmten Richtung eintrifft. Natürlich funktioniert das nur mit starken Eingriffen in Frequenzgang (siehe z.B. auch "Blauertsche Bänder"), Phase und co. Technisch wird dazu fast immer mit sogenannten HRIRs, "head related impulse response" (bzw. BRIRs, "binaural room impulse response") gearbeitet. Im Grunde wie ein richtungsabhängiger Faltungshall. Keine Raketentechnik, aber natürlich gehobene Mathematik. Die Responses können virtuell berechnet oder aus einer realen Faltung und Laborbedingungen stammen (mit Probanden oder Kunstkopf).

      Eine wichtige Sammlung von HRIRs und Infos findest du z.B. hier: https://www.sofaconventions.org/mediawiki/index.php/SOFA_(Spatially_Oriented_Format_for_Acoustics)

      Die Externalisierung ist zwar ein erklärtes (und sinniges) Ziel der Binauralität, aber genau hierin sehe/höre ich in der Praxis auch einen großen Nachteil beim Musik-Genuss. Gerade low-end-/groove-basierte Musik lebt ja häufig von druckvollen "in your face"-Bässen und einer surreal-internalisierten Lokalisation. Dolby Atmos (ähnlich wie übrigens auch MPEG-H) bietet beim Authoring zwar die Möglichkeit, die Binauralisierung des Renderers bis zu einem gewissen Grad zu steuern und einzelne Objekte von der Binauralisierung auszuschließen, leider wird jedoch auf Apple-Geräten nach wie vor auf die Umsetzung dieser Information verzichtet und stattdessen ein virtuelles Lautsprechersetup binauralisiert. Wer also über sein Apple-Device auf Kopfhörern immersive Musik genießen möchte, erlebt enttäuschenderweise auch Externalisierung auf den Signalen, die vom Mixing Engineer absichtlich von der Binauralisierung ausgeschlossen wurden. Blöd für alle Content Creator und eine starke Einschränkung für die kreative Entfaltung. Auf Multi-Speaker-Setups ist dann zwar wieder alles cool, aber das hat ja kaum jemand im Wohnzimmer. (Von den leider apple-typischen standardisierten Klangbildeingriffen auf den Endgeräten fange ich jetzt mal lieber nicht an, solche "Auto-Bessermacher" sind für Mastering Engineers natürlich sowieso ein riesiger Dorn im Ohr...)

      Verfasst in Tontechnik-News
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • Native Dolby Atmos Unterstützung für Logic Pro 10.7

      Nun ist es endlich soweit: Das aktuelle (kostenlose) Apple Logic Pro Update ermöglicht Nutzer:innen unter anderem die native Arbeit mit Dolby Atmos. Ich habe mir das mal angeschaut und bin positiv überrascht von der ungewohnt anwenderfreundlichen, ja fast "idiotensicheren" Implementierung.

      Wenn man bedenkt, dass Apple schon eine Weile an der "Immersive-Welle" arbeitet, kommt der Logic-interne Renderer zwar fast ein wenig spät (Steinberg waren mit Nuendo beispielsweise deutlich früher mit integriertem Atmos-Renderer am Start), aber meiner Meinung nach hat sich das Warten gelohnt. So einfach war objektbasiertes Audio bislang noch nie! Kein Routing-Stress, keine extra Software, keine manuelle Clock-Verbindung, etc. Auch der ADM-BWF-Export (und sogar Import!) geht jetzt ganz entspannt und intuitiv über den Export- bzw. Import-Reiter.

      Für Neulinge passend hat Apple dem Update übrigens zwei Demo-Projekte desselben Songs in Stereo und Immersive beigelegt (Lil Nas X - "Montero", könnte wirklich schlimmer sein), um die neuen Möglichkeiten gleich am lebenden Objekt zu demonstrieren - coole Sache! Etwas verwirrend empfinde ich lediglich die Vermischung von Stereo, Binaural und Atmos-Objects in der Session, was zwar in der Praxis durchaus sinnig sein kann, sich aber Einsteiger:innen beim Erstkontakt vielleicht nicht gleich erschließt.

      An die Logic-User da draußen: Habt ihr schon das Update und die neuen Möglichkeiten ausprobiert? Wie gefällt euch die Integration? Welche DAW ist wohl als Nächstes dran? 😁

      P.S.: Falls das Thema Atmos für dich völliges Neuland ist, schau gerne mal in meinem Blog-Beitrag zum Thema rein. Passend zum Logic-Update habe ich heute auch den Artikel mit einem Update versehen.

      Verfasst in Tontechnik-News
      ChristophThiers
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    • RE: Meinung zu Autotune? Gamechanger oder No-Go?

      Was immer der Song braucht! Und das ist offensichtlich für Pop Smoke etwas anderes als für Aretha Franklin. ;)

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      ChristophThiers
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    • RE: iq_analyzer Ausgangssignal von 2 Gruppen in zwei Instanzen anzeigen

      @rudiflick Hey Pit! Gerne doch!
      Wie der Analyser öffnet, gibt der hinterlegte "Default" fest. Du kannst einen neuen "Default"-Zustand festlegen, wenn du möchtest. (siehe Zahnrad-Symbol rechts oben, 1. Option). Dann kommt in Zukunft immer genau die Ansicht hoch, die du möchtest. :)

      Deine Vermutung ist korrekt. Die FFT-Analyse eines MP3-Files zeigt das, was die MP3 "übrig gelassen" hat, daher z.B. der Höhenabfall. MP3 ist bekanntermaßen verlustbehaftet und der Analyser kann nur das anzeigen, was da ist. Alles andere wäre sozusagen "geraten"...

      Beste Grüße,

      Christoph

      Verfasst in Sonstiges
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: iq_analyzer Ausgangssignal von 2 Gruppen in zwei Instanzen anzeigen

      @rudiflick Moin Pit!

      Ich vermute, es liegt nicht am Routing, sondern am Verständnis der "Kurvenliste". Die Instanzen kommunizieren miteinander, wodurch du in einer Instanz mehrere Signale gleichzeitig vergleichen kannst. So wird es auch von den meisten Usern verwendet, die Signale vergleichen wollen. Zur Sicherheit gehen wir aber schnell Schritt für Schritt durch:

      1. Lade auf beiden Spuren je eine Instanz des IQ-Analysers. (Das hast du dir vermutlich schon gedacht...)
      2. Wenn die Liste nicht eh schon angezeigt wird, klicke auf "Show List" (links oben) und lasse dir die Liste der Kurven (s.u.) anzeigen. Hier kannst du kontrollieren, welche Kurven du betrachten willst, welches Signal jeweils analysiert werden soll, welche Farben, etc. 
      3. "Enable" die Kurv(en), die du in der jeweiligen Instanz anzeigen lassen willst (soll heißen: Klick auf entspr. Zahl in Spalte "Enable"). "(Local)" bezeichnet immer das Signal, das an der entsprechenden Instanz anliegt. Möchtest du also in zwei Fenstern das Signal der jeweiligen Spur anzeigen lassen, auf der die Instanzen liegt, wähle einfach bei beiden die Kurve "local" aus und fertig (siehe Screenshot unten)! Du kannst aber auch eins der beiden Fenster schließen und dir beide Kurven zum Vergleich in einer Instanz anzeigen lassen, was hilfreich sein kann. Zur besseren Übersicht kannst du den Kurven (egal ob Echtzeit, Offline-Analyse oder abgespeichert) Namen geben (Doppelklick auf Namensfeld).

      Übrigens: Achte darauf, dass die Meter auf der rechten Seite des Analysers nicht zwingend dasselbe Signal darstellen müssen. Wähle mit dem X in Spalte "Meter" in der Kurvenliste aus, welches Signal du im Frequenzkorrelator, Goniometer, LUFS-Meter, etc. anzeigen lassen willst. Es können also beliebig viele Frequenzkurven (Echtzeit und Referenzkurven) zeitgleich in einer Instanz anzeigt werden, aber nur ein Signal zeitgleich im Meter. Ferner können Meter- und Kurvenbereiche natürlich auch ausgeblendet werden. Je nach Situation kannst du also entscheiden, welche Konfiguration für dich am meisten Sinn ergibt. 

      Hope that helps!

      Liebe Grüße,
      Christoph

      Verfasst in Sonstiges
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Passiver Equalizer mit Röhrenaufholverstärker Klark Teknik EQP-KT

      Hey Pat!

      Hardware Pultec Program EQ allgemein: Bombenteil! Zurecht eine Legende, sitzt bei mir (in meinem Fall meist der Tube-Tech PE1B bzw. der Summit PEQ) häufig in Vocal Chains, Solo-Signalen oder auf der Summe.
      Selbstverständlich keine Allzweckwaffe und nicht zum Entzerren gedacht... Sehr breite Qs und begrenzte Möglichkeiten, aber er soll ja auch keinen Channel EQ ersetzen...
      Passive EQs klingen schon sehr anders als aktive Vertreter, beide ergänzen sich bei komplexen Signalen bei Bedarf.

      Frequenz- und Phasengang kannst du mit jedem beliebigen Plugin-EQ nachbilden. Der Sound ist bei der Hardware aber natürlich - wie so häufig - von Übertragern, Gain Staging und Verstärkerschaltung geprägt. Da gibt es natürlich hörbare Unterschiede zwischen, vintage und new, refurbished und alt, zwischen Hersteller A und B sowieso und leider natürlich auch zwischen den Preisklassen. Klar, dass Klark bei dem Preismodell keine fantastischen Teile verbauen kann... Was nicht heißen soll, dass es in der richtigen Anwendung keine günstige "Soundwaffe" sein kann.

      Generell kannst du bei den "Klark-Billig-Klassikern" mit einem erhöhten Noisefloor rechnen. Ab wann das dich stört, musst du selbst wissen. Einfach ausprobieren. ;)

      Thema Plugin-"Nachbauten": Da gibt es so einige, viele davon auch kostenlos und ordentlich. PEQs in the box benutz ich persönlich zwar eher selten, aber why not. Klingen auch alle unterschiedlich, aber da lohnt sich das shoppen m.E. nicht, wenn man ein vergleichbares Ergebnis auch mit Stock EQ und Übertrageremulation o.ä. erreichen kann... ;)

      Nur meine Meinung dazu. Whatever makes you ear or client happy! :)

      Beste Grüße!

      Verfasst in Hardware
      ChristophThiers
      ChristophThiers
    • RE: Apple Music: Dolby Atmos Unterstützung & gesamter Katalog in Lossless Audio

      @smichos Orgeln sind wirklich ein tolles Beispiel für die abbildenden Vorteile auf musikalischer Ebene! Auch verteilte Ensembles o.ä. sind toll dazu geeignet oder natürlich dramaturgische Einsätze in Hörspielszenarien u.ä. Aber nicht nur im akustischen Bereich, auch bei der elektronischen Musik gibt es natürlich viel kreativen Spielraum für 3D. Deine binauralen Eindrücke kann ich teilweise nachvollziehen. Tatsache ist (und das ist m.E. auch der größte Nachteil an binauralen Abbildungen), dass die Abbildung extrem von der eigenen Ohr- und Kopfform abhängig ist. Im Grunde wird das besser, je "durchschnittlich" das eigene HRTF-Profil ist, was natürlich nicht für jede(n) gleich gut funktionieren kann. Ich kann grundsätzlich dazu ermutigen, verschiedenste Binauralisierer auszuprobieren. Teilweise gibt es sogar die Möglichkeit, die HRTFs an das eigene Empfinden anzupassen und/oder HRIRs auf Grundlage der eigenen Kopfmaße berechnen zu lassen. Was das heimische 12-(oder mehr)-Lautsprecher-Setup angeht, gebe ich natürlich recht, dass es aus allerhand praktischen Gründen in den wenigsten Fällen Studioniveau erreichen wird - mit zwei Lautsprechern ist das einfacher.

      Verfasst in Tontechnik-News
      ChristophThiers
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    • RE: Master Bus Volume Automation

      @grimmels-diego Weil es ein kreativer Prozess ist und auf das jeweilige Projekt, die Summenbearbeitung und die erwünschte Wirkung ankommt, würde ich nicht unbedingt von "Industrienorm" sprechen, aber man ist grundsätzlich frei darin, an welcher Stelle im Signalfluss eine Pegeländerung stattfinden soll. Eine Pegelsteigerung sollte aber natürlich in jedem Fall vor dem finalen Limiting stattfinden, sonst kann der letzte Limiter seinen Job nicht mehr machen.

      Wenn du z.B. einen Summenkompressor einsetzt, den du nicht stärker anfahren möchtest, kannst du stattdessen seinen Output (oder besser ein Gain-Plugin im Slot danach) automatisieren. Ich persönlich mache das gerne mit einem (Sub-)Masterfader. Der finale Limiter sitzt natürlich Post Fader, in manchen Fällen auch ein Summenkompressor.

      Eine detaillierte Beschreibung mit Timecode o.ä. an den Mastering Engineer zu geben ist natürlich möglich, aber weder üblich noch notwendig im Regelfall.

      Skylarks Ansatz ist natürlich auch legitim, also das Ganze auf Gruppenebene zu machen.

      Verfasst in Mixing
      ChristophThiers
      ChristophThiers